„Spiegelhaus“ bei Nacht

In den Deichtorhallen in Hamburg läuft noch bis Anfang Januar eine von Leica gesponserte Ausstellung mit vielen Bildern, die nicht nur von Magnum- Fotografen stammen.

Die Ausstellung ist dermaßen interessant, dass man sie eigentlich zwei- bis dreimal besuchen muss, um das Gesehene zu verarbeiten.

Sehr interssant ist sie vor allem, weil man einige Vintage-Abzüge sehr bekannter Bilder (auch von Magnum-Fotografen) zusammengetragen hat, die allein schon deshalb interessant sind, weil man sie im Original bewundern kann, was vielfach eine Unmöglichkeit ist. Gezeigt wurde auch Bilder von Propagandablättern der Nazis, Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg aller Seiten, Technische Dokumetationen, Modefotos und Bilder aus dem Ur-Metier der Leica: Street-Photography. Die übrigens auch ein gewisser Oskar Barnack schon vor dem Ersten Weltkrieg schon mit dem Prototypen der ersten Leica gemacht hat.

Normalerweise hätte ich gesagt, dss man auch die gesamte Modellhistorie der Leica-Kameras, hier vor allem der M sehen kann. Das war leider nicht der Fall: Die M4-Modelle gab es in der Ausstellung leider nicht zu sehen. Interessant waren ohnehin vor allem die Bilder. Deshalb vermute ich mal, dass der Platz im nicht gerade kleinen Haus der Photographie schlicht nicht gereicht haben dürfte. Was aber eigentlich nichts ausmacht: Die Bilder waren wichtiger und der eigentliche Grund meines Besuches.

Bilder aus der Halle habe ich nicht gemacht. Ich war mit dem Bildergucken befasst und hatte nicht den Kopf frei, um im der Halle Bilder zu machen. Ansonsten hätte ich gefragt, ob das möglich ist.

Draußen auf dem Parkplatz fiel mir dann wieder etwas auf, das mir irgendwie entfallen war. Der Spiegel hat seit ein paar Jahren ein neues Verlagshaus. Hier sind ein paar Nachtbilder davon:

Das Spiegel-Verlagshaus. Übersicht. Aufgenommen auf dem Parkplatz der Deichtorhallen. 15-55, Stabilisator ein, eingestellte Brennweite 22,3mm. Blende 3,25 bei 1/21stel Sekunde. ISO 3200.

Man sieht schon mal, was mit einem Stabilisator möglich ist Ich habe die Bilder zudem noch nachgearbeitet. Vor allem entzerrt und die Tonwerte so verändert, dass man die Silhuette des Gebäude gerade noch erkennen kann. Prints in 70x100cm sind bereits bestellt und unterwegs.

Das zweite des Pärchens ist eine Detailaufnahme:

Nochmal das Spiegel-Verlagshaus. Ausschnitt. 55-200, Stabilisator ein, eingestellte Brennweite 55mm. Blende 3,5 bei 1/54stel Sekunde. ISO 3200.

Ebenfalls ziemlich prachtvoll, wie ich finde. Aufgenommen habe ich die Bilder mit der X-E2. Dynamikanpassung auf Automatik, um anzutesten, ob das inzwischen besser geworden ist. Meine Meinung dazu hat sich allerdings nicht geändert: Ich würde das einfach auf „100“ stehen lassen, damit die Schatten zulaufen können. Das sieht aus meiner Sicht besser aus als das auftretende Bildrauschen, wenn die Dynamikerweiterung die Schatten anhebt. Das ist aber auch schon wieder Geschmacksache.

Für Leute, die Leica-Nutzer für Angeber halten: Ich habe dort keine einzige freilaufende Leica gesehen. Nur die Kameras in den Vitrinen…