Ein bisschen Küstenwald bei Saint- Malo

Kiefer. Nummer eins.

Saint-Malo war der erste Ort, den sich angesteuert hatte. Der Weg war etwa dieser: Start in Peine; Zwischenübernachtung in Antwerpen und dann in einem Rutsch zum Campingplatz nach Saint- Malo, den ich im letzten Jahr schon mal besucht hatte.

Eine Fahrtstrecke von etwa 1100 Km kann man mit einem eher langsamen Fahrzeug wie meinem alten Nugget nicht in einem Tag bewältigen. Daher bin ich gegen 16 Uhr in Peine gestartet, war um 23 Uhr in Antwerpen und bin dann nach einigen Stunden Schlaf weiter nach Saint- Malo gefahren. Der Weg ging über Le Havre, um mir auch mal die Brücken über den Hafen dort anzusehen. Ich kann nur sagen: Die Aussischt ist bombastisch; es lohnt sich. Nur Bilder kann man keine machen, wenn man auf der Autobahn unterwegs ist. Beim nächsten Anlauf werde ich mir mal eine Actioncam hinter die Windschutzscheibe klemmen, um die Aussicht zu teilen.

Kiefern am Strand.

Aufgesucht habe ich dieses Mal einen der mir bereits bekannten Campingplätze in Saint-Malo, der mitten in der Stadt in Hafennähe liegt. Bilder habe ich davon nicht gemacht; die Stadt war dieses Mal nur Station, aber nicht als Ziel und Fotomitiv gedacht. Interessiert habe ich mich dieses Mal eher für die Strände in der Bretagne. Und eben auch dort nach Motiven gesucht.

Motive gibt es dort natürlich reichlich. Man muss aber auch ein bisschen suchen und findet dann auch anderes als das übliche Strandgut.

Noch eine Kiefer.

Fündig geworden bin ich allerdings auch an einem Strand bei Saint- Malo, der mich ein bisschen an den Point Lobos erinnert, den ich auch schon einige Male besucht habe.

…und noch eine…

Diese Bäume sind hier, wie am Point Lobos auch, etwas bizarr verwachsen, was der windrichtung und dem oft stürmischen Wetter am Ärmelkanal geschuldet ist. Zumindest sieht das schon mal anders aus als das, was man sonst immer wieder in der Heimat vorfindet.

Nummer drei.

Klar sollte sein, dass man für diese Bilder auch einige Kilometer zurücklegen muss. Wanderschuhe sind also Pflicht.

Benutzt habe ich für diese Bilder eine Fujifilm X-T2 mit einem 2,8-4/18-55er Zoomobjektiv. Nacharbeit mit Capture One.

 

Kleiner Ausflug nach Frankreich

Saint-Malo. Altstadt. X-T2 mit 3,5-4,8/55-200. 1/125stel Sek. bei Blende 4,8. ISO 800

Es ist mal wieder Frühjahr. Der Camper ist nach einem langen Winter wieder startklar und es kann losgehen.

In der Planung:

  • Saint-Malo oder Dinard für ein paar Tage.
  • Die nördliche Küste der Bretagne nach Motiven absuchen.
  • Brest ansehen.
  • Ein paar Leuchttürme fotografieren.
  • Bilder von Stränden und Städten.
  • …und anderes, das sich noch vor Ort finden sollte.

Zum Nugget. Es ist die Frage, was defekt gewesen ist, nachdem das Auto so lange gestanden hat:

  • Nichts, außer:
  • Der Keilriemen der Servopumpe musste nachgespannt werden…

Immerhin schon mal etwas. Der letzte Verbrauch des Autos wurde mittels Betankung ermittelt und lag bei 6,43 Litern pro 100 Kilometer. Gefahren wurde damit im Windschatten der LKWs und die Standheizung lief auch noch ein paar Stunden. Insofern kann man nicht meckern. Es ist, wie ich weiß, auch möglich, das Fahrzeug mit 10-11 Litern zu fahren, wenn man es eilig hat. Aber auch das wäre immer noch wenig im Vergleich mit einem Alkoven- Wohnmobil aus Anfang der 2000er, das sich bei eher 12-14 Litern einpendeln würde. Bei sparsamer Fahrweise, wie es sich versteht.

Zudem habe ich den Druck in den Reifen deutlich erhöht. Das Fahrzeug wurde vom Vorbesitzer mit 2,2 Bar gefahren und das hatte ich im letzten Jahr schon auf 2,8 Bar. Jeweils auf allen vier Reifen. Die Foren waren bei dieser Angabe übrigens nicht hilfreich. Dort kocht jeder sein eigenes Süppchen. Ergo half der Selbstversuch, der so aussah: 2,8 Bar vorn und 3,8 Bar an der Hinterachse. Die Auswirkungen waren überaus positiv: Das Fahrzeug wurde etwas schneller, die Fahreigenschaften insgesamt besser und der Verbrauch bei für dieses Fahrzeug hohen Geschwindigkeiten sank bei Tempo 100 von rund 10 auf etwa 8 Liter.

Ergänzt habe ich das Fahrzeug noch um einen 150W- Wechselrichter und eine 230V- Dreifachsteckdose, die ich eigentlich nicht bräuchte: Die serienmäßig von Westfalia eingebaute Steckdose hätte gereicht, aber wenn man doch mal ein Netzteil braucht, passt das desöfteren dank einer besonders guten Standortwahl der vorhandenen Steckdose schlicht nicht, weil einge Netzteile einfach nicht an der Sitzbank vorbeikommen, um darin Kontakt zu finden. Dumm sowas; genug Platz dafür wäre an der Einbaustelle gewesen. Also sind wir hier mal wieder auf eine Fehlkonstruktion gestoßen.

Nun denn; weiter schlimm ist das nicht, aber doch ein bisschen ärgerlich. Mit anderen Worten: Jeder Schraubvorgang an der Einrichtung dieses Fahrzeugs bringt mich ein bisschen weiter von dem Gedanken weg, ein solches Fahrzeug aus Westfalia- Fertigung neu zu erwerben. Schade eigentlich, aber ärgern will man sich auch nicht.

 

 

 

Viel Wumms oder wenig Wumms – Alte Studioblitze mit viel Leistung

Eine meiner Neuerwerbungen: Blitzkopf für einen 2400Ws- Bowens Equipe- Generator.

Irgendwann passiert es: DIe Anlage, die man sich für den Gelegenheitsbedarf aus Chinageräten zummengestoppelt hat, wird langsam klapprig. Einer meiner Blitze ist abgeraucht, ein zweiter hatte schon mal ein Problem mit dem Lüfter und nur der dritte tut noch eingermaßen klaglos seinen Dienst. Der Raucher kann in die Tonne; hier in der Gegend hat sie die Gestalt eines Sammelcontainers für Elektroschrott. Elkos für 1000WS(Wattsekunden sind ein Vergleichswert für eine Energiemenge, die eine theoretische Glühlampe in einer Sekunde abgeben würde; das wären bei einem 6000Ws- Generator immerhin 21600 KW Stundenleistung, wenn die Blitzröhre dauerglühen würde…) kosten immerhin rund 300 Euro und damit ist das Ende des Geräts, das allerdings auch nur 200 Euro gekostet hat, besiegelt.

Es musste also etwas anderes her. Nun weiß man, dass es gerade auf diesem Sektor Gebrauchtgerät gibt, das durchaus schon recht alt sein kann. Das wird gerne diskutiert, weil diese Geräte für anfällig gehalten werden. Nun denn. Man kann auch neuere Geräte nehmen, muss sich aber darüber im Klaren sein, dass das teurer wird, aber immer noch deutlich billiger als die besseren Chinablitze, die schon recht teuer sein können, ist. Dann gibt es zusätzlich den Faktor der Zuverlässigkeit, den der Robustheit, das Problem des zum Nutzer passenden Handlings und das der Beschaffung selbst.

Es gibt es zusätzlich einige Fragestellungen, wie das Gesamtsystem zusammengestellt werden soll. Und die Frage, ob es sogar Sinn macht, mit mehr als einem System zu arbeiten, was vor allem bei speziellen Leuchten wie z.B. Fresnellscheinwerfern oder Stufenlinsenspots durchaus so sein kann. Dann hat man noch den kleinen, aber nicht zu unterschätzden, Aspekt, dass es bestimmte Lichtformer vielleicht nur von einem Anbieter gibt, dessen Gerät aber nicht im eigenen Studio steht. Vor allem bei Reflektoren wie den Beauty Dishes kann das der Fall sein; bei den normalen Reflektoren gibt es allerdings auch Unterschiede. Die sehen zwar alle gleich aus, sind aber im Detail nicht immer identisch.

Ähnlich dem Bowens: Hensel MH- Blitzkopf mit Hochleistungsreflektor.

Bedingt durch den Umstand, dass die meisten Chinablitze mit einem Bowens- Zubehörbajonett ausgestattet sind und des aus diesem Grunde Vorhandenseins von dazu passendem Zubehör fiel die Entscheidung, altes „British-Made“ Gerät zu erwerben. Das allerdings ist nicht ganz einfach, wenn man gleichzeitig von Kompaktblitzen auf separate Generatoren umsteigen will. Man muss sich auf die Suche machen.

Angeschafft wurde dann das hier:

  • Ein alter asymmetrischer Generator mit maximal 3000WS Leistung, einem Spot und zwei adaptierten und technisch neuwertigen Hensel- Blitzköpfen, die aber dank umgelöteter Stecker mit den alten Bowens- Sachen kompatibel sind.
  • Ein Estime- Generator, der durch Kompaktheit und hohe Leistung glänzt. Auch dieser verteilt seine Leistung asymmetrisch und kam mit drei Blitzköpfen.
  • Dritter im Bunde wurde ein Equipe- Generator mit 2400 Ws Leistung und einem Blitzkopf. Für dieses Gerät habe ich einen Adapter, damit auch anderes Bowens- Gerät damit nutzbar wird.

Bei allen diesen Geräten war es wichtig, dass der Regelbereich groß genug ist. Vor allem muss man die Leistung weit genug herunterregeln können. Selbst der alte Bowens- Generator lässt sich noch auf 25% seiner eigentlichen Minimalleistung von 250Ws einstellen, also auf rund 62 Ws. Für ein Gerät, dessen Technik aus den 1970ern stammt, also schon auf die 50 Jahre zugeht, ist das richtig gut. Allerdings sind die Produktlebenszyklen dieser Geräte sehr lang: Manche Geräte wurden 20 Jahre lang unverändert gebaut. Mein Apparat ist aus den frühen 1990ern, wie ich weiß. Der Equipe lässt sich ebenfalls so weit herunterregeln und der Estime schafft es immerhin auch noch bis 62 WS pro Kopf, wenn man zwei Köpfe daran benutzt.

Der Hintergrund sollte klar sein: Diese Geräte sind leistungsmäßig auf die alte Technik abgestimmt. Also auf Großformatkameras, die man mit wesentlich kleineren Blenden einsetzt als die heute meistens genutzten Vollformatkameras mit einem 24x36mm-Sensor.

So weit, so gut. Die Sachen tun, was sie sollen, aber ich interessiere mich sehr für hartes Licht. Das bekommt man mit entsprechenden Scheinwerfern, die aber als Gebrauchtgerät von Bowens schwer bis gar nicht zu beschaffen sind. Zumindest ist das so, wenn man sich generell auf eine Marke beschränkt. Man muss also ergänzen. Dazu muss wieder nachgedacht werden. Die Aspekte sollte man in Erwägung ziehen:

  • Gibt es das System noch in Neu?
  • Ersatzteilesituation.
  • Beschaffbarkeit von Zubehör.
  • Großes Gebrauchtangebot.
  • Kompatibilität mit Neusystemen.

Meine Jagd danach führte mich zu einem Hersteller aus Deutschland mit dem Namen Hensel, der zwar -wie einige andere auch- schon mal insolvent war, aber immer noch im Markt aktiv ist. In Deutschland sind diese Anlagen sehr verbreitet und viele Studios befinden sich gerade in einer Umstellungs- oder Stillegungsphase, die es ermöglicht, mit sehr wenig Geld an gute Ausrüstung zu kommen. Die Marke kenne ich schon länger und daher und weil zumindest die Zubehörbajonbette der älteren Blitzköpfe auch mit den alten Bowens- Köpfen kompatibel sind, wurde es das. Das kam dazu:

  • Ein Generator mit 6000 Ws Leistung und passendem Blitzkopf, der die Leistung auch verträgt.
  • Zwei Generatoren mit jeweils 3200 Ws.
  • Einer mit 1500 Ws.
  • Zwei Kleingeneratoren mit jeweils 1200Ws.
  • Sechs Blitzköpfe. Drei mit dem alten Anschluss und drei mit dem neueren.
  • Ein Fresnell- Spot. Das Modell Filmscheinwerfer von 1950…
  • Zusätzlich noch einen Ringblitz, der seine 3000Ws verträgt; natürlich ebenfalls nicht neu.
  • Ein weiterer Spot mit einer Projektionsfunktion.
  • Diverse Lampenstative der stabileren Bauart.

Nun denn. Wenn man das so betrachtet, sieht es so aus, als könne man sogar noch einen 40-Tonner damit beleuchten. Das ist zwar noch nicht der Fall, aber damit geht schon mal eine ganze Menge. Vor allem ist das Ganze aber hell genug, um damit auch auf Film und im Großformat arbeiten zu können. Und die GFX von Fuji braucht schon mehr Licht als eine kleine APS-C- Kamera; wobei man das aber noch mit größeren 800 Ws- Kompakblitzen abdecken könnte. Man braucht nur selten Blenden, die kleiner als etwa 16-22 sind und der Sensor kann auch noch ein bisschen was, wenn man seine Empfindlichkeit auf mehr als 100 ISO erhöht. Soll das Ganze doch mal irgendwann gedruckt werden, werden diese 100 ISO unabdingbar.

Und: Ich will auch Dinge vor die Kamera bringen, die größer sind als eine Kafeemaschine, die bei meinen bisherigen Ebay- Bildern das maximale Maß der Dinge gewesen ist. Das verlangt nach größeren Lichtwannen und diese brauchen mehr Leistung, um ausreichendende Helligkeit zu liefern, weil so ein Vorsatz immer mit einem gewissen Lichtverlust verbunden ist. Und: Vor allem der Spot, mit dem man auch Gobos projizieren kann, braucht wirklich Leistung. 3000 WS sind da eher das untere Ende.

Die Schwäche des Systems sollte hier deutlich werden: Die Bedienung der Generatoren unterscheidet sich von Gerät zu Gerät, auch wenn das Ergebnis immer passend zu bekommen sein sollte. Allzu kompliziert ist das trotzdem nicht; die Generatoren tun prinzipiell immer den gleichen Job.

Die Sinn- und Kostenfrage

Stellt man sich zuerst einmal die Frage nach dem Sinn einer so leistungsstarken Anlage, die auch mancher professionelle Fotograf nicht besitzt, sollte man sich die Frage nach dem „überhaupt“ und damit die grundsätzliche Frage nach einer Blitzanlage nicht stellen. Unter reinen Nutzengesichtspunkten ist so eine Anlage für einen Amateur ziemlich sinnfrei. Man braucht sie eigentlich nicht. Aber wenn man einen Spieltrieb zu befriedigen hat, sieht das anders aus. Die Hobbys, die einige in ihren Kellern betreiben, haben auch nur den Sinn, ihren Benutzer zu erfeuen. Was sie ja auch tun, sonst gäbe es manche Freizeitaktivität nicht. Mir fallen dazu immer wieder die in meiner Verwandschaft vereinzelt auftretenden Modelleisenbahnen ein. Das mal dazu. Auf der anderen Seite: Man kann viel damit anstellen, wenn man das will, aber in der Realität wird das nicht allzu häufig der Fall sein.

Die Frage nach den Kosten ist auch schnell beantwortet: Ich habe die Sachen aus Stilllegungen von Studios gekauft. Das Ganze „musste weg“ und daher konnte ich einige echte Schnäppchen machen und die Sachen so zu sehr niedrigen Kosten in mein Eigentum überführen. Genaugenommen waren das meistens die AFA- Restwerte, nachdem das Gerät abgeschrieben war. Sonst hätte ich sie nicht, sondern eher wieder eine (dann etwas bessere) Anlage, die etwas weniger leistungsschwach als die alte ist, aber aus besserem Gerät bestünde. Wie jetzt auch, nur in Neu und vor allem mit weitaus weniger Möglichkeiten.

Man muss dazu nur durch die Sortimente chinesischer Hersteller gehen, diese mit einem Produzenten wie Hensel vergleichen und wird feststellen, dass es bestimmte Sachen nur noch als Vorsätze gibt oder dass sie gar nicht im Angebot sind. Vor allem bei interessanten Gerätschaften wie den im Vergleich mit den Snoots wesentlich besser kontrollierbaren Spots ist das der Fall. Zudem sind einige andere Dinge bei den Chinesen Mangelware oder nicht im Angebot. Auch bei den Stativen ist das der Fall. Auf der anderen Seite sind genau diese Hersteller die Anbieter, die zumindest einiges für den Amateur bezahlbar gemacht haben, das bei den Etablierten bisher zu teuer war oder immer noch ist. Man sollte das also nicht verteufeln. Aber: Wäre ich ein Pro, würde ich zumindest die billigen Chinablitze nur sehr bedingt in Erwägung ziehen, weil ich sie nicht für robust genug halte. Wenn so ein Blitzkopf bei einem Kunden in der Industriehalle steht und abraucht oder sogar brennt, kann das sehr schnell teuer werden. Vom Imageschaden ist hier noch nicht einmal die Rede, weil der noch gratis mitkommt.

Damit enden wir hier wieder mal bei einem alten Denkansatz, der schon in meiner Anfangszeit eine gewisse Bedeutung hatte. Zuerst kauft man billig, dann etwas besser und am Ende Highend aus Zweiter Hand. Damals wurde das in erster Linie auf Laborequipment gemünzt, aber beim Thema Optik und früher auch Kameras hatte diese Sichtweise ihre Berechtigung.

 

 

 

 

 

Campen und Fotografie – geht das? – Teil zwei

Saint-Malo, Strand an der Stadtmauer.

Wie dem auch sei. Der Westfalia- Camper ist da und mit der Zeit lernt man auch zu überblicken, was proprietär ist und damit verschwinden kann. Den Grund nannte ich ja schon: Die Kosten. Das Auto ist momentan rund 22 Jahre alt und dann schafft man sich auch keine Originalteile für viel Geld mehr an. Zudem ist das eingebaute Zeug auch nicht mehr Stand der Technik und leicht und relativ kostengünstig mit Standardteilen ersetzbar. Die Voraussetzungen dafür sind Ideen, technisches Verständnis und etwas handwerkliches Talent, auf das man notfalls beim Bau eines Prototypen auch noch verzichten kann: Es muss noch nicht schön sein, sondern zuerst einmal seinen Dienst tun.

Im Pflichtenheft für dieses Fahrzeug steht daher das hier, das von dem für einen USA- tauglichen Camper deutlich abweicht und in erster Linie kürzer ist:

  • Stauraum: Im Nugget gibt es irgendwie keinen Platz für Campingmöbel. Wenn man aber das Bett unter dem Dach dafür nutzt und ein paar Gewichtsbeschränkungen beachtet, kann man dort zumindest zwei Klappstühle und einen Campingtisch unterbringen. Man hat das dann nicht im Fahrzeug herumliegen. Geschlafen wird unten, was für eine Einzelperson kein Problem ist.
  • Steckdosen: Die Kühlbox kann man entweder direkt an die Sicherungkiste anklemmen oder mit einer Steckdose betreiben. Nimmt man eine Steckdose, sind Box und Kabel leicht auszubauen. Also Steckdose und 12V. Eine zweite dient als Reserve, damit der Laptop des Nachtens auch auf der Küchenablage nachgeladen werden kann. In meinem Fall geht das  mit dem Laptop so, weil der schon per USB-C nachgeladen werden kann.
  • USB- Anschlüsse: Ich habe vier QC3- fähige Anschlüsse vorgesehen, die nach Erfahrungen aus mehreren Reisen ausreichend sind.
  • Batterien laden: Das eingebaute Westfalia- Ladegerät liefert nur 10 Ampere Strom. 20 müssen her, damit man die Versorgungsbatterien in angemessener Zeit aufladen kann.
  • Ein Platz für ein Notfallklosett muss her. Der originale alte Nugget bietet das nicht.
  • Eine passende Staulösung besteht aus 30x40cm- Euroboxen unterschiedlicher Höhe. Das kann man sich mit einigen Metern Dachlatten und etwas Sperrholz schnell selbst bauen.

Der Ist- Zustand des Innenausbaus meinem Fahrzeug:

  • Es gibt irgendwie keinen Wassertank im Auto. Ein Abwassertank ist aber vorhanden und intakt.
  • Es hat mal einen Wasserschaden gegeben, was man an den orignalen Möbeln auch erkennen konnte.
  • Dann haben wir das aus meiner Sicht schlechte Staukonzept des Fahrzeugs.
  • Die Elektrik ist ab Werk nur sehr schwer zu erreichen: Für Arbeiten an der Elektrik, die über den Tausch einer Sicherung hinausgehen, muss man in der Praxis die Möbel ganz ausbauen.
  • Durch die vorgesehenen Einbauplätze und deren Abdeckungen für Kühlbox und Herd ist die Arbeitsplatte der Küche praktisch nicht benutzbar.
  • Der hintere Teil der umklappbaren Sitzbank wird nur von zwei ungesicherten Bolzen gehalten. Diese Bolzen lösen sich und neigen dann dazu, die Bank nicht  mehr zu halten. Das Resultat sind genervte Nachbarn auf dem Platz…

Die erste Testtour

…war ein Reinfall. Einige der Macken hatte ich noch nicht entdeckt. Und es galt herauszufinden, was gebraucht wird und, vor allem, was nicht gebraucht wird.

In meinem Fall waren zwei Probleme: Das erste war das mit der Rückbank, das repariert wurde und das zweite Problem war der Wasserbehälter. Die geplanten 20 Liter in einem Kanister mit Auslaufhahn waren nicht praktikabel. Aber um einige Dinge hrauszufinden, war das in Ordnung. Getestet habe ich das in Lauenburg auf dem Stellplatz in der dortigen Marina.

Änderungen

Gedacht und getan. Die hinteren Schränke habe ich herausgerissen und durch ein Lattengestell ersetzt, in das ich ein paar Euroboxen verstaut habe. Es handelt sich um 30/40er Standardteile, insgesamt sind das drei mit 23cm Höhe und zwei weitere, die 12cm hoch sind. Man glaubt es nicht, aber das reicht in der Tat aus, um alle nötigen Utensilien unterzubringen.

Das Waschbecken ist aus Edelstahl und thront nun auf der Arbeitsplatte, weil sich das so anbot. Als Tank dient ein schlichter 20l- Kanister mit einem Deckel, der so groß ist, dass eine kleine Tauchpumpe hineinpasst. Eine einfache Befüllung besteht aus einem Stechhahn und einem kurzen Stück Wasserschlauch. Die Pumpe kann separat abgeschaltet werden, damit man die Wasserleitung einfach entleeren kann, indem man den Wasserhahn öffnet.

Der Kocher ist ein einfaches Kartuschenmodell, das man überall im Campingbedarf erwerben kann. Die nötigen Kartuschen kann man sich in diversen Restpostenmärkten für wenig Geld beschaffen.

Das Stromsystem habe ich entsprechend umgebaut, d.h. ich habe meine USB- und 12V- Steckdosen nachgerüstet.

Was noch fehlt, ist die Standheizung.

Testlauf zwei

…fand in Bremerhaven statt. Der schiefe Leuchtturm machte mich neugierig und einen Stellplatz gab es auch in der Nähe. Es musste zudem noch herausgefunden werden, wieviel Diesel das Auto auf der Autobahn bei Geschwindigkeiten um 100 Km/h verbraucht.

Das Fazit ist, dass mir noch genau ein USB- Anschluss fehlt, den ich mit einem Mehrfachstecker kompensiert habe und nachrüsten werde und dass ich im Fahrerhaus ebenfalls zwei USB- Steckplätze brauche.

Aber: Nichts mehr, das wirklich nervt und vor allem: Die Rückbank hat funktioniert.

Das Wichtigste ist eigentlich die Antwort auf die im Titel gestellte Frage: Natürlich geht das. Am besten ist es aber, das Fahrzeug „fotofähig“ aufzurüsten, also genügend USB- Anschlüsse vorzusehen, damit man die Kameraakkus und die des Laptops immer schön nachladen kann.

 

 

Erster Testurlaub mit dem Nugget

Bergmassiv in Samnaun. GFX 50R mit 4/32-64.

Das Fahrzeug ist startklar, dachte ich. Zumindest in technischer Hinsicht. Also wurde es Zeit, sich mal für zwei Wochen auf die Bahn zu begeben und das Auto ausgiebiger zu testen.

Gemacht sind bis hierher:

  • Das Fahrzeug hat jetzt insgesamt 8 QC3- fähige USB- Steckdosen: Zwei im Fahrerhaus und sechs weitere zum Laden von Kleingerät wie Kameraakkus im Heck über der Küchenarbeitsplatte.
  • Zwei klassische Gerätesteckdosen sind geblieben. Eine für einen Laptop und eine zweite für die Kühlbox.
  • Der Anlasser wurde gegen ein besseres Modell getauscht. Der Alte hatte nur 2 KW Leistung und drehte den Motor nicht hoch genug, um ausreichend Kompressionsenergie für einen zügigen Start zu erzeugen.
  • Das Flammstartsystem ist so umgebaut, dass man es auch manuell starten kann.
  • Die Schränke im Heck wurden durch ein Regalsystem ersetzt, in das man Euroboxen stellen kann.
  • Die Standheizung habe ich gegen ein chinesisches Modell mit 3KW Leistung ausgetauscht.
  • Das orignale 10A- Westfalia- Ladegerät habe ich gegen eines mit 20A Leistung ausgetauscht, das man auch per Bluetooth kontrollieren kann.
  • Und die proprietäre Westfalia- Steuerung ist aus dem Armaturenbrett verschwunden.

Was war nicht gut?

Das war nicht viel.

  • Die Kühlbox braucht doch einen festen Stromanschluss, weil die Gerätesteckdosen die Stecker nicht immer sicher halten.
  • Ich habe die Standheizung an das vorhandene Abgassystem angeschlossen. Die Rohrquerschnitte, die verbaut wurden, waren auch für die alte Eberspächer mit 3,5KW schon zu klein. Bei mir hatte sich das wieder zugesetzt, bis mein neuer Ofen abgesoffen war. Das konnte ich allerdings unterwegs durch Einnebeln des Landkreises Landsberg richten: Ich musste das System freibrennen und das geht nicht ohne Qualm. Man hat ja Werkzeug. Danach funktionierte die Anlage problemlos.
  • Und: Meiner Meinung nach ist das Fahrzeug zu klein, um darin zu wohnen. Als Urlaubskiste für eine oder zwei Personen eignet es sich allerdings gut.
  • Auf dem Rückweg stellte ich fest, dass die Windschutzscheibe lose war.
  • Die Navigation mit Google Maps erwies sich in Frankreich als problematisch. Das Programm hat sich im Durchschnitt mindestens einmal pro etwa 150 Km verrechnet. Hier werde ich wieder auf ein separates System umsteigen.

Auf der Habenseite:

  • Keine weitere Panne. Das was ich eingebaut hatte, hat funktioniert.
  • Das Fahrzeug ist klein und daher wendig. Der Nachteil steht oben.
  • Meine gut 200AH Batteriekapazität reichen bei mir für etwa drei Tage bei kühlem Herbstwetter. Mein Tagesverbrauch lag bei etwa 40 AH pro Tag. Man kann also durchaus eine Nacht frei stehen, wenn es nicht anders geht.
  • Unter der Rücksitzbank lassen sich zwei Rucksäcke mit IATA- Handgepäckmaß problemlos verstauen. Man kann so je nach Wetterlage Kleidung für etwa acht bis zehn Tage mitnehmen, wenn man allein reist.
  • Der Durchschnittsverbrauch des Fahrzeugs pendelte sich bei 7l/100 Km ein, inklusive Standheizungsbetrieb. Vorausgesetzt natürlich, dass man das Gaspedal nicht bis zum Bodenblech durchtritt und die Geschwindigkeitsbegrenzungen einhält.

Wo es hinging:

Ich hatte zuerst Portugal auf dem Programm. Allerdings wurden pünktlich zum Start meiner Reise die Raffinerien in Frankreich bestreikt. Zwei Wochen ging nichts in der Richtung, weil Treibstoff dort zu teurer Mangelware wurde.

Also fiel eine andere Entscheidung, die aber zu langen Fahrten führte. Es ging für ein paar Tage in die Alpen. Mit einem Umweg über Luxemburg, um Steichens „Family of Man“ in Clervaux zu besichtigen. Besichtigt habe ich die Seiser Alm und Berchtesgaden. Die Berge selbst waren allerdings trotz warmen Wetters wolkenverhangen. Ich habe keine guten Bilder machen können, bei denen die Felsen zumindest noch sichtbar waren. Dann war ich noch in Samnaun, um die Höhentauglichkeit der Heizung zu testen, was wahrscheinlich ein Erfolg geworden wäre, wenn das Abgasproblem der Standheizung nicht gewesen wäre.

Danach war ich im Raum Landsberg unterwegs. Einen Blick auf den Ammersee werfen und nach Wels zum Caravansalon fahren. Eine Besichtigung des Hymer- Museums war auch noch drin und die Standheizung habe ich dort auch wieder startklar bekommen. Zudem: Fast täglicher Campingplatzwechsel, um verschiedene Plätze anzutesten und mir ein realistisches Bild machen zu können.

Von dort aus, nach dem Raffineriestreik, bin ich dann über Freiburg nach Frankreich gefahren und habe gewürfelt: Das Wetter war im ganzen Land schön und daher konnte ich die Richtung wählen. Im Süden war ich bisher dreimal und im Norden noch nie. Also Norden und hier Bretagne und die Normandie.

In der Normandie ist bekanntlich Weltgeschichte geschrieben worden. Entsprechend viele Museen gibt es dort zum Thema „Invasion der Allierten 1944“. Zwei davon habe ich mir angesehen. Einmal das bei Ouistreham über die Pegasusbrücke und ein anderes, das „Utah Beach Landing Museum“ bei Sainte-Marie-Du-Mont.

Interessant war das alles und für mich beendete das meine eigenen Nachforschungen in diesem Teil der Geschichte, der zu unser aller Glück ein großer Erfolg für die damaligen Alliierten wurde. Das Gegenteil mag ich mir gar nicht ausdenken.

 

 

 

 

 

Noch ein paar Bildbeispiele mit Kipons T/S- Adapter an der GFX 50R

Hohler Baumstamm bei Rietze. ISO 200. 1 Sek. bei Bl.11-16. GFX mit Pentax 645 A 3,5/150.

Man muss ja ein bisschen spielen. Und genau das habe ich getan. Im Moment gilt es noch, das 150er Pentax entweder weiter einzuschießen oder es durch ein ebenfalls vorhandenes, aber deutlich schwereres 2,8/180er Sonnar zu ersetzen.

Auch vom Baumstamm bei Rietze. ISO 200. 1 Sek. bei Bl.11-16. GFX mit Pentax 645 A 3,5/150.

Gedacht, gesagt und getan. Diese Bilder stammen aus einem Pentax 645 A 3,5/150mm. Also die alte manuelle Version der 645er Objektive von Pentax, die die 50MP der Fuji locker auflösen können.

Noch einer vom Baumstamm bei Rietze. ISO 200. 1 Sek. bei Bl.11-16. GFX mit Pentax 645 A 3,5/150.

Und je weiter man die ISO herunterdreht, desto besser kann das werden. Zumindest, wenn der Wind mal nicht bläst, wie es im Moment wieder mal der Fall ist. Das Wetter ist zu schlecht, also hat die Kamera Pause. Grau kann man bis zu einem gewissen Grad überwinden; Kälte auch, aber Wind eben nicht; vor allem nicht, wenn es in Richtung Orkan geht und selbst das Stativ schon vibriert.

Vom selben Baumstamm bei Rietze. ISO 200. 1 Sek. bei Bl.11-16. GFX mit Pentax 645 A 3,5/150.

Nichtsdestotrotz: Es gibt auch mal ein paar Tage mit annehmbarem Wetter und die kann man bekanntlich ausnutzen, wenn man nicht gerade Spätdienst hat.

Immer noch vom selben Baumstamm bei Rietze. ISO 200. 1 Sek. bei Bl.11-16. GFX mit Pentax 645 A 3,5/150.

Das 150er Pentax empfinde ich selbst als etwas kompliziert in der Bedienung. Das kann daran liegen, dass die Schärfentiefe geringer als bei seinen weitwinkligeren Kollegen ist. Man muss ein bisschen mehr fummeln und genauer hinsehen, bis es in der richtigen Ebene scharf wird.

Vom selben Baumstamm bei Rietze. ISO 200. 1/2 Sek. bei Bl.11-16. GFX mit Pentax 645 A 3,5/150.

Wie man aber schön erkennen kann, kommt man damit durchaus an gute Bilder, wenn man sich die Zeit nimmt. Also ist das nichts für Eilige. Einen habbich noch, dann ist Schluss bis zum nächsten Kit:

Vom selben Baumstamm bei Rietze. ISO 200. 1 Sek. bei Bl.11-16. GFX mit Pentax 645 A 3,5/150.

Zur Technik: Alles mit der Fujifilm GFX 50 R aufgenommen. Als Objektiv diente ein Pentax SMC-A 645 1:3,5/150mm und adaptiert wurde mit einem Kipon T/S- Adapter für die Pentax -> Fujifilm GF. Nachgearbeitet in Capture One 20.

Mal wieder draußen und immer noch kein Tiltadapter

Scheunentor. Mit dem 32-64. Bl. 11 bei 1/125stel Sek. ISO 800.

Es ist Januar; es ist kalt und es ist überraschend gutes Wetter und der Autor muss mal nicht seine Brötchen verdienen. Das Ergebnis aus diesen Festellung ist das, dass mal wieder ein kleiner Ausflug fällig wird. Und man mal wieder die „Mal- Wieder“-Reihe fortschreiben kann…

Der nächste Artikel sollte eigentlich das Adaptionsprojekt meiner Pentax 645er- und der ebenfalls noch vorhandenen Pentaconsix- Objektive werden. Der erste Händler, bei dem ich einen Bestellversuch wagte, konnte nicht liefern. Angeblich aus technischen Gründen beim Hersteller; ich glaube aber eher, dass die Angaben über den Lagerbestand in der Website des Anbieters falsch waren und dass dieser Händler sich nicht in der Lage sieht, einen Adapter zu besorgen. Ein Fotodiox sollte es werden. Ein anderer Versuch scheint erfolgversprechend zu sein. Ich konnte einen Kipon, der ein paar Grad/Millimeter mehr Verstellweg bietet, bei einem anderen Anbieter mit rund 20% Nachlass und damit nur wenig teurer als den Fotodiox erwerben. Unterwegs ist das Teil nun seit einer guten Woche. Mal sehen, wann es hier ist. Interessanterweise ist der Postweg aus der Ukraine kürzer. Von dort kam der erste Adapter: Ein Modell, mit dem sich P6- Objektive auf das Pentax 645- Bajonett adaptieren lassen. Vier Tage Laufzeit über zwei Ländergrenzen auf dem Landweg sehe ich durchaus als schnell an.

Scheunentordetail. Mit dem 32-64. Bl. 11 bei 1/100stel Sek. ISO 800.

Zurück zum Thema: Es war nur eine kurze Exkursion zu Motiven, die ich mir schon im Sommer angesehen hatte. Das Licht passte bisher allerdings nicht und eines der Motive war mir nicht „spartanisch“ genug. Es sind einfach Wintermotive, wobei es egal ist, ob Schnee liegt. Die Farben sind im Winter andere als sie es im Sommer sind und auch das Licht fällt irgendwie anders. Und SW- Motive sehen im Winter auch anders aus als sie es im Sommer tun. Das ist allerdings etwas, das man schwer beschreiben kann. Sowas muss man fühlen.

Fachwerk mit Wurzeln. Mit dem 32-64. Bl. 11 bei 1/160stel Sek. ISO 800.

SW musste mal wieder sein und so tat ich denn auch. Dass der Sensor offensichtlich nicht kaputt ist und dass damit auch Farbe geht, kann man oben ja sehr schön sehen. Die Scheune steht in einem kleinen Ort bei Peine. Der genaue Platz wird hier allerdings nicht verraten.

Fachwerk mit Wurzeln 2. Mit dem 32-64. Bl. 11 bei 1/150stel Sek. ISO 800.

Wie man sehr schön sehen kann, ist das Licht an Winterabenden anders als im Sommer; es geht viel mehr in Richtung Rot als ins Gelbe, wie es hier der Fall ist.

Fachwerk. Mit dem 32-64. Bl. 11 bei 1/110tel Sek. ISO 800.

Das Bild oben ist nur noch mal eine andere Variante in Schwarzweiß, um das oben gezeigte zu verdeutlichen.

Mauerwerk. Mit dem 32-64. Bl. 11 bei 1/80stel Sek. ISO 800.

In Schwarzweiß kann man das natürlich nicht darstellen. Und wenn man das dann auch noch auf Film versucht, geht ohne stark kontraststeigernde Entwicklung nichts. Hier im Norden kommt man dann nicht auf Grauwertabstufungen, sondern im ungünstigsten Fall nur auf einen Kontrast von zwei bis drei Blenden.

Fachwerk 2. Mit dem 32-64. Bl. 11 bei 1/85stel Sek. ISO 800.

Zur Technik: Mitgenommen habe ich, wie meistens in der letzten Zeit, meine Fujifilm GFX50R mit meinem derzeitigen Haus- Dreisatz Shift-Nikkor 28, Fujinon GF 4/32-64 und 5,6/100-200. Nachgearbeitet wurde das Ganze mit Capture One 20: Nachschärfen, Tonwertanpassung, Wandeln etc.

Morbus Adapterus Nikonus

Ein etwas anderer Anblick: GFX 50R mit Micro- Nikkor 1:4/105mm

Weil ein Nikon- Kleinbildsystem schon im Haus ist, liegt es natürlich nahe, weitere Objektive anzutesten, die schon im Hause sind. Anderes, das man noch nicht hat und das interessant ist, kann man auch gebraucht nachkaufen und gleichzeitig mit beiden vorhandenen Systemen testen und, wenn es passt, an beiden Systemen nutzen. Versuche an kleineren Kameras sind unnötig: Die Ausleuchtung funktioniert immer und man nutzt immer den „Sweet Spot“ im Zentrum des Bildkreises.

Man kann hier auch schon ein bisschen eingrenzen:

Bisher habe ich, abgesehen vom 4/28 Shiftobjektiv, vier weitere Objektive mal an die GFX gesetzt, um zu sehen, ob damit etwas zu machen ist. Da waren ein Nikkor 35-105, ein 4/80-200 und ein Tokina 2,8/60-120.

Ich kann zumindest für die drei Zoomobjektive sagen, dass es ohne Vignettierungen nicht funktioniert.

Mit dem vierten Objektiv hatte ich mehr Erfolg. Es handelt sich um ein altes Micro- Nikkor 1:4/105 aus den späten 1970er Jahren, das in erster Linie an der D600 seinen Dienst tut und auch für meine Ebayfotos herhält.

Pentax 645. An den Bildrändern kann man das Problem sehr schön erkennen. Aufnahmeentfernung ca. 0,8m, Blende 22.

Wenn man aber denkt, dass der darstellbare Bildkreis und das, was der Linsensatz eventuell leisten kann, in einem Zusammenhang miteinander stehen, irrt an genau dieser Stelle. Dieses Objektiv ist eine klasssiche starre Konstruktion, wie man sie von den meisten Festbrennweiten oder Großformatobjektiven kennt. Es wird immer der ganze Linsensatz hin- oder herbewegt, wenn fokussiert wird. Wenn man dann will, dass die Strahlen auch einen gewissen Bildwinkel auszeichnen, der im Mittelformat natürlich größer sein muss als im Kleinbildformat, wird klar, woran das bei dieser Linse liegt: Der Innentubus ist mit seinen 25-30mm Durchmesser schlicht zu klein. Mit dem Bildkreisdurchmesser, der mit zunehmendem Abstand Hinterlinse -> Sensor größer wird, passt es aufgrund der Röhre, also dem inneren Tubus, nicht. Im Gegensatz zum 35-105 kann man den auch nicht einfach mal ausbauen. Auf der anderen Seite kann man damit aber durchaus ab 1,5-1,7 Metern Distanz an vignettierungsfreie Bilder kommen. Als Portraitoptik ist es daher interessant.

Pentax 645. An den Bildrändern wird das Problem allmählich kleiner. Die Aufnmahmeentfernung lag bei etwa 1,2m, die Blende bei 22.

Probiert habe ich es auch mal mit dem erwähnten Ausbau der Rückblende meines manuellen 35-105. Dazu löst man drei Schrauben; dann kann man die Blende herausziehen. Das hat zumindest bei der längsten Brennweite funktioniert, während es bei allem unter etwa 100mm fröhlich weiter vignettierte. Das Objektiv ist damit eindeutig als nicht- mittelformattauglich identifiziert. In dieser Form wäre mit der GFX sehr interessant gewesen, zu wissen, ob das Objetiv die 50MP auch scharfzeichnen kann. Probiert habe ich es allerdings schon mal an einer D600, für die es nicht reicht. Hätte es gepasst, was natürlich illusorisch ist, wäre es meine neue Rucksack- und Flugzeuglinse für die GFX geworden. Mit KB- Film in meiner FM2 wird es aber seinen Dienst tun. Dafür ist es schließlich gemacht. Ich hatte schon schlechteres.

Die Schrauben des schwarzen Rings lösen und dann die gesamte Röhre entfernen.

Im Nachgang:

Es ist mir sehr wichtig, darauf hinzuweisen, dass es sich hier um einen Versuch ohne wissenschaftlichen Anspruch handelt. Ich war in erster Linie neugierig. Wer z.B. mit den Vignettierungen des Makros leben kann, weil er oder sie die Ecken irgendwie nicht braucht, kann natürlich damit arbeiten. Das Objektiv ist allerdings etwas kontrastschwach, was man aber in der Nachbearbeitung kompensieren kann.

Ich für meinen Fall werde mir in der nächsten Zeit noch ein Leitz- Elmarit ansehen. Und wenn es damit auch nicht wirklich gut geht, hänge ich es an die D600.

Ich werde mich bei meiner Adaptiererei auf meine vorhandenen Pentax- und Pentaconsix- Objektive stützen. Das erscheint mir sinnvoller. Einmal sind sie auch hier und zum anderen brauche ich eine Lösung zur Schärfeebenenverlagerung, also einen Adapter, mit dem man auch shiften und tilten kann. Und das geht nur, wenn der Bildkreis mehr als die mindestens 55mm misst, die man für die GFX oder auch eine digitale 645er Pentax braucht. Das geht aber erst weiter, wenn mein Adapterkit vollständig ist.

Im Mittelformat finde ich das immer; in Kleinbild in der Praxis wohl nur bei Shiftobjektiven, abgesehen von einigen Ausnahmen von Sigma und Canon und ein paar Zeiss- Linsen, deren Preise aber jenseits von gut und böse anzusiedeln sind und die ich für meinen Bedarf nicht brauche.

Auch das wurde ja schon erwähnt: Das 28er Shift habe ich nicht für die GFX gekauft, um es zu verstellen.

Technik: Die Bilder wurden mit einer GFX 50R gemacht. Weil es Nahaufnahmen sind, meistens mit Blenden um 16-22 herum und bei ISO 100. Studioblitz. Nacharbeit mit Corel Paintshop Pro Ultimate 2020. Bei Einzelaufnahmen ist das einfacher für mich.

 

 

 

Am Strand von Sintra

Abrasion. Bl. 22. bei 1/420stel Sek. ISO 800. Mit dem 100-200.

Für einen Abstecher aus Lissabon kann Sintra sehr interessant sein. Es gibt z.B. allein vier Paläste und eine maurische Festung zu besichtigen. Dazu kommen noch einige Museen und einige Ausgrabungsstätten, deren Besuch für Interressierte durchaus interessant sein kann. Es kommt aber darauf an, ob man darauf steht.

Noch mehr Strand. Bl. 20 bei 1/75stel Sek. ISO 400. Mit dem 32-64.

In Sintra kann man nicht viel mit dem Auto ausrichten. Wenn man durch Portugal tourt und mehr vom Land sehen will, ist man aber auf das Blech angewiesen. Man hat hier also ein Dilemma, das irgendwie gelöst werden muss.

Abrasion. Bl. 22. bei 1/500stel Sek. ISO 800. Mit dem 100-200.

Die Abdeckung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist auf dem flachen Land so schlecht bei uns. Und bei uns ist sie in der Fläche bereits sehr schlecht. Soll heißen: Wenn man eine Unterkunft bucht, sollte irgendeine Haltestelle nebst einem Parkplatz in der Nähe vorhanden sein. Und die Unterkunft sollte sich in der Nähe der Innenstadt befinden, damit man mit etwa 30 Minuten Fahrzeit auskommen kann.

Strand. Ein herrlich triviales Bild. Bl. 20 bei 1/420stel Sek. ISO 400. Mit dem 32-64.

Demzurfolge habe ich am Ende die Schlösser gemieden, weil die Verkehrsführung dort teilweise nicht gut ist und die Straßen dorthin eng, steil und zugeparkt sind. Vor allem bei den Routen zu den von Touristen ohnehin übervölkerten Schlössern ist das der Fall.

Strand, was sonst. Bl. 22. bei 1/150stel Sek. ISO 800. Mit dem 100-200.

Ich bin in weiser Voraussicht nur einen Nachmittag dort gewesen und habe mich dann wieder in Richtung Algarve und ihr Hinterland zurückgezogen, weil es im Norden ohnehin kühl und regnerisch wurde. Also musste Braga auch noch ein bisschen warten, während mein Besuch eher Ende September als Mitte Oktober stattfinden muss.

Abrasion. Bl. 22. bei 1/600stel Sek. ISO 800. Mit dem 100-200.

Für mich heißt das: Bilder aus den Schlössern Sintras werde ich vermutlich erst in zwei Jahren haben. Und die Öffis in der Stadt wahrscheinlich auch besser kennen. Solche Pannen passieren eben, wenn man das System dort nicht vollständig verstanden hat, weil die Möglichkeit, die notwendigen Sprachkenntnisse zu erwerben, für mich zeitlich erst im nächsten Jahr gegeben ist. Wie gesagt, die Stadt ist eigentlich schön und man kann wirklich dort hinfahren. Aus einem Schloss, das näher bei Lissabon liegt, habe ich aber einige, wenn auch nicht sehr gute Bilder.

Einzelgänger… Bl. 22 bei 1/140stel Sek. ISO 400. Mit dem 100-200.

Wieder mit Sintra versöhnt haben mich nach mehrstündigem Herumsuchen (Hier hat nicht einmal die Navigation mit Maps wirklich funktioniert, weil eine Straße gesperrt war) dann ein paar Bilder, die am dortigen Strand entstanden sind und die vermutlich noch niemand vor mir gemacht hat, obwohl vermutlich jeden Tag etwa 1000-1500 Menschen am Motiv vorbeilaufen.

Abrasion. Bl. 20 bei 1/350stel Sek. ISO 800. Mit dem 100-200.

Um den Sand und seine Körnigkeit zu betonen, muss man diese Bildern sehr rabiat nacharbeiten. Beim dieser Serie und den folgenden habe ich die Schärfe in Capture One stark nachgezogen und zudem noch den Schwellwert auf Null gestellt. Klar muss auch sein, dass es hier keine Spitzlichter gibt. Die sind in den „Abrasion“- Bildern schlicht nicht vorhanden gewesen.

Abrasion. Bl. 22. bei 1/500stel Sek. ISO 800. Mit dem 100-200.

Die Kontraste brauchten auch ein bisschen Nachhilfe und eine Tonwertkorrektur hat man auch noch, die sich auch reger Nutzung erfreuen durfte.

Abrasion. Bl. 22. bei 1/500stel Sek. ISO 800. Mit dem 100-200.

Ob es nun Gestein oder Sand ist, was sich so hingeformt hat, kann ich nicht sicher sagen. Klar ist nur, dass sich bei sichbaren Teil dieser Bilder um irgendeine Form der Erosion handelt. Ich bin kein Geologe und auch nicht deshalb dorthin geflogen.

Abrasion. Bl. 22. bei 1/450stel Sek. ISO 800. Mit dem 100-200.

Auf diesen Bildern wird man aufgrund ihrer Größe die Ergebnisse dieser Nacharbeit nicht erkennen können. Dazu sind sie einfach nicht hochauflösend genug und in eher niedriger Web- Qualität verkleinert; schon, zum Platz auf meinem gemieteten Webspace zu sparen.

Grob zur Technik: Fujifilm GFX 50R mit dazu passenden 32-64 und 100-200mm- Zooms. Belichtungsdaten stehen unter den Bildern. Nachgearbeitet in Capture One, wie weiter oben schon nachzulesen ist.

 

 

Portugal Anno 2019 -Epilog-

Das trivialste Foto der Welt: Landeanflug in Lissabon. Aus dem Handy. Unbearbeitet.

Irgendwann, nach Erzählungen von Kollegen, kam mir auch mal der Gedanke, nach Südeuropa zu reisen. Spanien oder Portugal erscheinen mir, abgesehen von meinem eigentlichen europäischen Lieblingsland Frankreich, als geeignete Kandidaten. Ein bisschen wurde herumgesucht, ein bisschen nachgedacht und überlegt und am Ende ging der Flug zu einem 14tägigen Aufenthalt über Lissabon nach Portugal.

Meine Tour ging wegen des während meines Aufenthaltes schlechten Wetters im Norden nur durch den Süden. Der nördlichste besuchte Ort war Sintra, von wo ich dann wieder Richtung Süden geflohen bin.

Wer fotografiert, hat eine Menge Gepäck, auch wenn man heute nicht mehr, wie im 19. Jahrhundert, mitsamt der Dunkelkammer unterwegs ist. Heute übernimmt das Auto die Aufgabe des Transports und geschlafen wird in der Regel im Hotel. Schöne Binsenweisheit das, aber man muss ja irgendwie anfangen. Zudem musste das für mich noch neue GFX-System eingefahren und ausgelotet werden. Das geht erfahrungsgemäß am schnellsten, wenn man in den Ferien ist und die Gelegenheit hat, ausgiebig damit zu arbeiten.

Capture one in Action. Hier gerade an einem Bild vom Strand in Setubal. Handyfoto.

Mir war auch wichtig, herauszufinden, wie es mit den anfallenden Bildermengen mit so einer Kamera aussieht. Davon wiederum hängt ab, wie groß das Speichermedium für die in 2020 geplante US-Tour ausfallen muss, um nicht in irgendwelche Verlegenheiten zu geraten. Genauso wichtig ist hierbei, herauszufinden, wie viele Ersatzakkus wirklich gebaucht werden, weil die Teile für die GFX nicht zu den leichtesten gehören und es deshalb durchaus relevant ist, ob z.B.zwei oder vier Akkus mitreisen müssen. Der Nitecore- Lader wurde auch noch nicht strapaziert und leergeknipst hatte ich die Akkus bisher auch noch nie.

Ebenfalls ein wichtiger Aspekt war mir die Überprüfung der Alltagstauglichkeit adaptierter Objektive für meinen Bedarf. Vorerst durfte nur das 28er Shift- Nikkor mit, das nicht zu schwer ist und im Koffer mitgereist ist. Ab und zu habe ich es natürlich benutzt.

Dann war mir noch wichtig, herauszufinden, ob der vorhandene i7-Laptop mit seinen 8GB Arbeitsspeicher für die nicht geringen Datenmengen, die die GFX nun mal erzeugt, hinreichend ist. Man will schon was zum Zeigen haben und das auch in angemessenen Zeiträumen verarbeitet wissen. Es sei gesagt, dass es damit geht, wenn man der Held unter den Geduldigen ist. Vor allem das Rendern der Bilder braucht seine Zeit. Schneller geht es natürlich mit der Blechkiste, die aber nicht mehr in den Koffer passte.

Brücke des 25. April in Lissabon. Hier mit Überblick über den Hafen. 1/340stel Sek. bei Bl.22. ISO 400. Ab hier nicht aus dem Handy, sondern aus der GFX 50R…

Der Flug

Gebucht habe ich dieses Mal wieder einen Trip mit der Lufthansa, der von Hamburg über Frankfurt nach Lissabon ging. Die Zeiten: 5Std.15 hin und etwa zehn Minuten weniger zurück. Das benutzte Gerät kam von Airbus. Auf der Kurzstrecke war es ein A320; von Frankfurt nach Lissabon ein A340.

An dieser Stelle kann man übrigens von Billiganbietern wie Ryanair abraten. Wenn man früh genug bucht, um sich einen Platz zu sichern, ist es praktisch nicht billiger bei der Lufthansa, dafür aber in jeder Hinsicht weniger komfortabel: Man kann nur 5 Kg Handgepäck mitnehmen, was schon das erste No-Go für mich ist. Gutes Zeug wiegt nun mal ein bisschen was und ab und zu die eine oder andere frische Socke anzuziehen, ist eventuell auch ganz sinnvoll. Zudem waren deren Verbindungen ab Hamburg oder Hannover deutlich schlechter als bei der Konkurrenz. Wenn man allerdings einen Flughafen in der Nähe hat, der Direktflüge ans Ziel bietet und mit den Gepäckgrenzen auskommt, kann man das aber durchaus damit versuchen und vergleichen.

Beim Rückflug gab es ein Problem: Die Maschine aus Portugal hatte sich um knapp eine Stunde verspätet. Mein Anschlussflug nach Hamburg war damit weg und ich musste zwischendurch in einem Hotel in Frankfurt absteigen. Sowas nervt, aber es kann passieren. Ich werde mal sehen, ob sich eine Entschädigung für die immerhin rund acht Stunden Verspätung eintreiben lässt. Ich sehe das eher als Startkapital für die nächste Reise in die USA. Wenn die von der EU vorgeschriebene Entschädigung wirklich gezahlt wird, ist das schon fast der Preis für das nächste Ticket nach Los Angeles. Das Geld kommt von der Lufthansa und daher werde ich dann auch wieder mir ein Ticket von dort nehmen. Die Phanasie ist da natürlich sehr schmutzig: Vielleicht kann man so an einen günstigen Platz in der Premuim- Economy kommen. Aber ich ziele in der Realität nicht darauf ab. Ich wäre lieber am selben Abend zuhause gewesen.

Klären sollte man in diesem Zusammenhang auch, wo man die benutzte Kleidung schnell mal durchwaschen kann, damit es dann auch wirklich für zwei Wochen reicht. In Portugal gibt es da einen heißen und nicht mehr ganz geheimen Tipp: Die Intermarche- Supermarktkette hat an fast jedem Markt einen Satz Wasch- und Trockenautomaten stehen, mit deren Hilfe das Problem lösbar ist. Es gibt sie in nahezu jedem größeren Ort, was die Wege verkürzt. Man braucht allerdings rund sechs bis acht Euro in Münzen dafür, wenn man die 8Kg- Maschine verwendet. 18Kg sind ein bisschen teurer; das kostet zwölf inkl. Trockner. Es kommt also auch auf die Menge an, die gewaschen werden soll.

Dachrinne an einem alten Getreidespeicher. 1/70stel Sek. bei Blende 22. ISO 800. Mit dem 32-64.

Das Auto

…wurde direkt bei einem Vermieter gebucht. Dieses Mal war es Interrent. Wie es sich am Ende ausgeht, wird sich zeigen. Man sollte etwa 350€ für ein Fahrzeug in der Größe eines VW Polo oder Opel Corsa veranschlagen und bei der angebotenen Versicherung das Rundum-Sorglos- Paket mitnehmen. Das kann im Nachhinein eine Menge Ärger ersparen und wird ganz am Ende sehr wahrscheinlich billiger, als etwas von den Portalen in Deutschland mit deren Verträgen zu buchen. Zumal vergleichbare Pakete bei einer Direktbuchung nur wenig bis gar nicht teurer sind als das Zusammenstellen eines Paketes aus dem Billigstangebot mit Versicherungen von einem anderen Anbieter. Wir reden hier über einen Preisunterschied von etwa 10-20 Euro und eine Kaution, die auch nicht hinterlegt werden muss und die schnell mal auf 2000 Euro und mehr anwachsen kann, wenn das Auto groß genug ist. Englisch- oder Spanischkenntnisse sind hier allerdings sinnvoll, obwohl die meisten größeren Anbieter auch eine deutschsprachige Site betreiben.

Wichtig ist auch, zu wissen, dass die Fahrzeuge, die angeboten werden, nach Größenklasse vermietet werden. Ein VW Polo auf einem Foto bedeutet also nur, dass man mit einem Fahrzeug von etwa vier Metern Länge rechnen kann, nicht aber, dass man auch genau den abgebildeten Typ bei der Fahrzeugübernahme bekommt. Mir war das schon immer klar, aber einige Leute begreifen genau das nicht und beschweren sich im Nachgang genau darüber.

Was durfte mitfliegen?

Das Kamerakit musste dieses Mal zahlenmäßig klein gehalten werden. Dieses Mal kamen die GFX50R, das 4/32-64 und das 5,6/100-200 mit. Das erwähnte Nikon- Shiftobjektiv musste aus Gewichtsgründen im Koffer mitfliegen. Es ging halt nicht anders.

Im Koffer befanden sich zwei Ladegeräte; das hier schon mal erwähnte von Nitecore und ein weiteres als Redundanzsystem von Patona, das allerdings bei Gelegenheit einem weiteren Nitecore weichen wird und daher eine Karriere als „Heimstation“ vor sich hat. Das Patona- Gerät läuft entweder mit Netzstrom oder dem aus der Autobatterie und das Gerät von Nitecore kann am USB-Anschluss an praktisch jedem 2A- USB- Ladegerät betrieben werden, wenn auch eingeschränkt. QC-fähig ist es allerdings auch und mit einem passenden Netzteil lädt es relativ schnell.

Immer wieder dabei ist ein Graufilter- Kit, das manchmal gebraucht wird und das auch mal wieder arbeiten durfte. Hier war es mir wichtig, herauszufinden, ob es mit dem 28er Nikkor Probleme mit Vignettierungen gibt, was für perfekte Bilder ein Ausschlusskriterium sein kann. Wenn man hier auf 150mm- Filter gehen muss, leidet die Transportabilität.

Mertola. Innenstadtansicht. Diese Straße ist die breite Version. Hinter dem Haus links wird es eng. Sehr eng. Mit dem 32-64. 1/80stel Sek. bei Bl. 18. ISO 200.

Orientierung und Kommunikation

Die Straßensituation in Portugal ist aus meiner teutonischen Sicht etwas heikel. Schilder mit Straßennamen sind vor allem in Dörfern und kleineren Städten kaum zu finden und selbst in Lissabon nicht immer vorhanden. Das erschwert die Orientierung mit einem Stadtplan schon mal erheblich. Dann stimmen bei den Adressangaben gebuchter Hotels die Stadtbezeichnungen oft nicht genau, was die Navigation mit einem im Auto eingebauten System zusätzlich erschwert. Man ist hier weitgehend auf Google Maps angewiesen, das in Portugal für mich am besten funktioniert. Das Navigationssystem, das in meinem Mietwagen eingebaut war, erwies sich nicht nur deshalb als so gut wie nutzlos. Auch die Mautstraßen ließen sich damit nicht umgehen. Sinnig war es nur wegen der Nummern der Straßen, die es anzeigte, aber nicht, um irgendwo hin zu kommen.

Es bleibt also das Telefon und man muss daran denken, eine Handyhalterung mitzunehmen auf den Datenverbrauch zu achten. Ein Navigationsvorgang kann immerhin schnell mal 50-80 MB verbrauchen, wenn man auf längeren Strecken unterwegs ist. Bei einem Dual-Sim-Modell ist das einfach. Vodafone bietet z.B. 30 GB für 15 Euro als Prepaid-Tarif an und MEO hat das gleiche im Angebot. Meine Karte war von MEO, die nach Angaben aus einigen Foren neben Vodafone die beste Netzabdeckung in Portugal bieten sollte. Ich habe das aber nicht mit einer Vodafone- Karte gegengetestet und daher kann man daraus auch keine Empfehlung ableiten. Für mich hat sie allerdings funktioniert. Das ist meistens billiger als einige Gigabytes über den Provider aus Deutschland zuzubuchen, falls das überhaupt möglich ist und bietet noch etwas Reserve, um sich noch den einen oder anderen Film auf Netflix oder Amazon anzusehen. Zudem ist man so unabhängig von der Qualität des WLANs im Hotel, die auch mal grottenschlecht oder auch gar nicht vorhanden sein kann. Das hatte ich in drei von sechs genutzten Unterkünften; die Wahrscheinlichkeit für Probleme auf diesem Gebiet ist also nicht gering. Dieses spezielle Survival- Kit kann man in größeren Einkaufszentren finden. Meistens sogar von mehreren Anbietern.

Zu den Bildern: Fuji GFX mit Fujifilm 32-64 und 100-200. Nacharbeit in Capture One. Verkleinert fürs Web in Lightroom. Aus reiner Gewohnheit und weil man so schon mal mit Capture One neue Bilder importieren kann. Mehr und besseres demnächst.