Ein bisschen Küstenwald bei Saint- Malo

Kiefer. Nummer eins.

Saint-Malo war der erste Ort, den sich angesteuert hatte. Der Weg war etwa dieser: Start in Peine; Zwischenübernachtung in Antwerpen und dann in einem Rutsch zum Campingplatz nach Saint- Malo, den ich im letzten Jahr schon mal besucht hatte.

Eine Fahrtstrecke von etwa 1100 Km kann man mit einem eher langsamen Fahrzeug wie meinem alten Nugget nicht in einem Tag bewältigen. Daher bin ich gegen 16 Uhr in Peine gestartet, war um 23 Uhr in Antwerpen und bin dann nach einigen Stunden Schlaf weiter nach Saint- Malo gefahren. Der Weg ging über Le Havre, um mir auch mal die Brücken über den Hafen dort anzusehen. Ich kann nur sagen: Die Aussischt ist bombastisch; es lohnt sich. Nur Bilder kann man keine machen, wenn man auf der Autobahn unterwegs ist. Beim nächsten Anlauf werde ich mir mal eine Actioncam hinter die Windschutzscheibe klemmen, um die Aussicht zu teilen.

Kiefern am Strand.

Aufgesucht habe ich dieses Mal einen der mir bereits bekannten Campingplätze in Saint-Malo, der mitten in der Stadt in Hafennähe liegt. Bilder habe ich davon nicht gemacht; die Stadt war dieses Mal nur Station, aber nicht als Ziel und Fotomitiv gedacht. Interessiert habe ich mich dieses Mal eher für die Strände in der Bretagne. Und eben auch dort nach Motiven gesucht.

Motive gibt es dort natürlich reichlich. Man muss aber auch ein bisschen suchen und findet dann auch anderes als das übliche Strandgut.

Noch eine Kiefer.

Fündig geworden bin ich allerdings auch an einem Strand bei Saint- Malo, der mich ein bisschen an den Point Lobos erinnert, den ich auch schon einige Male besucht habe.

…und noch eine…

Diese Bäume sind hier, wie am Point Lobos auch, etwas bizarr verwachsen, was der windrichtung und dem oft stürmischen Wetter am Ärmelkanal geschuldet ist. Zumindest sieht das schon mal anders aus als das, was man sonst immer wieder in der Heimat vorfindet.

Nummer drei.

Klar sollte sein, dass man für diese Bilder auch einige Kilometer zurücklegen muss. Wanderschuhe sind also Pflicht.

Benutzt habe ich für diese Bilder eine Fujifilm X-T2 mit einem 2,8-4/18-55er Zoomobjektiv. Nacharbeit mit Capture One.

 

Kleiner Ausflug nach Frankreich

Saint-Malo. Altstadt. X-T2 mit 3,5-4,8/55-200. 1/125stel Sek. bei Blende 4,8. ISO 800

Es ist mal wieder Frühjahr. Der Camper ist nach einem langen Winter wieder startklar und es kann losgehen.

In der Planung:

  • Saint-Malo oder Dinard für ein paar Tage.
  • Die nördliche Küste der Bretagne nach Motiven absuchen.
  • Brest ansehen.
  • Ein paar Leuchttürme fotografieren.
  • Bilder von Stränden und Städten.
  • …und anderes, das sich noch vor Ort finden sollte.

Zum Nugget. Es ist die Frage, was defekt gewesen ist, nachdem das Auto so lange gestanden hat:

  • Nichts, außer:
  • Der Keilriemen der Servopumpe musste nachgespannt werden…

Immerhin schon mal etwas. Der letzte Verbrauch des Autos wurde mittels Betankung ermittelt und lag bei 6,43 Litern pro 100 Kilometer. Gefahren wurde damit im Windschatten der LKWs und die Standheizung lief auch noch ein paar Stunden. Insofern kann man nicht meckern. Es ist, wie ich weiß, auch möglich, das Fahrzeug mit 10-11 Litern zu fahren, wenn man es eilig hat. Aber auch das wäre immer noch wenig im Vergleich mit einem Alkoven- Wohnmobil aus Anfang der 2000er, das sich bei eher 12-14 Litern einpendeln würde. Bei sparsamer Fahrweise, wie es sich versteht.

Zudem habe ich den Druck in den Reifen deutlich erhöht. Das Fahrzeug wurde vom Vorbesitzer mit 2,2 Bar gefahren und das hatte ich im letzten Jahr schon auf 2,8 Bar. Jeweils auf allen vier Reifen. Die Foren waren bei dieser Angabe übrigens nicht hilfreich. Dort kocht jeder sein eigenes Süppchen. Ergo half der Selbstversuch, der so aussah: 2,8 Bar vorn und 3,8 Bar an der Hinterachse. Die Auswirkungen waren überaus positiv: Das Fahrzeug wurde etwas schneller, die Fahreigenschaften insgesamt besser und der Verbrauch bei für dieses Fahrzeug hohen Geschwindigkeiten sank bei Tempo 100 von rund 10 auf etwa 8 Liter.

Ergänzt habe ich das Fahrzeug noch um einen 150W- Wechselrichter und eine 230V- Dreifachsteckdose, die ich eigentlich nicht bräuchte: Die serienmäßig von Westfalia eingebaute Steckdose hätte gereicht, aber wenn man doch mal ein Netzteil braucht, passt das desöfteren dank einer besonders guten Standortwahl der vorhandenen Steckdose schlicht nicht, weil einge Netzteile einfach nicht an der Sitzbank vorbeikommen, um darin Kontakt zu finden. Dumm sowas; genug Platz dafür wäre an der Einbaustelle gewesen. Also sind wir hier mal wieder auf eine Fehlkonstruktion gestoßen.

Nun denn; weiter schlimm ist das nicht, aber doch ein bisschen ärgerlich. Mit anderen Worten: Jeder Schraubvorgang an der Einrichtung dieses Fahrzeugs bringt mich ein bisschen weiter von dem Gedanken weg, ein solches Fahrzeug aus Westfalia- Fertigung neu zu erwerben. Schade eigentlich, aber ärgern will man sich auch nicht.

 

 

 

Viel Wumms oder wenig Wumms – Alte Studioblitze mit viel Leistung

Eine meiner Neuerwerbungen: Blitzkopf für einen 2400Ws- Bowens Equipe- Generator.

Irgendwann passiert es: DIe Anlage, die man sich für den Gelegenheitsbedarf aus Chinageräten zummengestoppelt hat, wird langsam klapprig. Einer meiner Blitze ist abgeraucht, ein zweiter hatte schon mal ein Problem mit dem Lüfter und nur der dritte tut noch eingermaßen klaglos seinen Dienst. Der Raucher kann in die Tonne; hier in der Gegend hat sie die Gestalt eines Sammelcontainers für Elektroschrott. Elkos für 1000WS(Wattsekunden sind ein Vergleichswert für eine Energiemenge, die eine theoretische Glühlampe in einer Sekunde abgeben würde; das wären bei einem 6000Ws- Generator immerhin 21600 KW Stundenleistung, wenn die Blitzröhre dauerglühen würde…) kosten immerhin rund 300 Euro und damit ist das Ende des Geräts, das allerdings auch nur 200 Euro gekostet hat, besiegelt.

Es musste also etwas anderes her. Nun weiß man, dass es gerade auf diesem Sektor Gebrauchtgerät gibt, das durchaus schon recht alt sein kann. Das wird gerne diskutiert, weil diese Geräte für anfällig gehalten werden. Nun denn. Man kann auch neuere Geräte nehmen, muss sich aber darüber im Klaren sein, dass das teurer wird, aber immer noch deutlich billiger als die besseren Chinablitze, die schon recht teuer sein können, ist. Dann gibt es zusätzlich den Faktor der Zuverlässigkeit, den der Robustheit, das Problem des zum Nutzer passenden Handlings und das der Beschaffung selbst.

Es gibt es zusätzlich einige Fragestellungen, wie das Gesamtsystem zusammengestellt werden soll. Und die Frage, ob es sogar Sinn macht, mit mehr als einem System zu arbeiten, was vor allem bei speziellen Leuchten wie z.B. Fresnellscheinwerfern oder Stufenlinsenspots durchaus so sein kann. Dann hat man noch den kleinen, aber nicht zu unterschätzden, Aspekt, dass es bestimmte Lichtformer vielleicht nur von einem Anbieter gibt, dessen Gerät aber nicht im eigenen Studio steht. Vor allem bei Reflektoren wie den Beauty Dishes kann das der Fall sein; bei den normalen Reflektoren gibt es allerdings auch Unterschiede. Die sehen zwar alle gleich aus, sind aber im Detail nicht immer identisch.

Ähnlich dem Bowens: Hensel MH- Blitzkopf mit Hochleistungsreflektor.

Bedingt durch den Umstand, dass die meisten Chinablitze mit einem Bowens- Zubehörbajonett ausgestattet sind und des aus diesem Grunde Vorhandenseins von dazu passendem Zubehör fiel die Entscheidung, altes „British-Made“ Gerät zu erwerben. Das allerdings ist nicht ganz einfach, wenn man gleichzeitig von Kompaktblitzen auf separate Generatoren umsteigen will. Man muss sich auf die Suche machen.

Angeschafft wurde dann das hier:

  • Ein alter asymmetrischer Generator mit maximal 3000WS Leistung, einem Spot und zwei adaptierten und technisch neuwertigen Hensel- Blitzköpfen, die aber dank umgelöteter Stecker mit den alten Bowens- Sachen kompatibel sind.
  • Ein Estime- Generator, der durch Kompaktheit und hohe Leistung glänzt. Auch dieser verteilt seine Leistung asymmetrisch und kam mit drei Blitzköpfen.
  • Dritter im Bunde wurde ein Equipe- Generator mit 2400 Ws Leistung und einem Blitzkopf. Für dieses Gerät habe ich einen Adapter, damit auch anderes Bowens- Gerät damit nutzbar wird.

Bei allen diesen Geräten war es wichtig, dass der Regelbereich groß genug ist. Vor allem muss man die Leistung weit genug herunterregeln können. Selbst der alte Bowens- Generator lässt sich noch auf 25% seiner eigentlichen Minimalleistung von 250Ws einstellen, also auf rund 62 Ws. Für ein Gerät, dessen Technik aus den 1970ern stammt, also schon auf die 50 Jahre zugeht, ist das richtig gut. Allerdings sind die Produktlebenszyklen dieser Geräte sehr lang: Manche Geräte wurden 20 Jahre lang unverändert gebaut. Mein Apparat ist aus den frühen 1990ern, wie ich weiß. Der Equipe lässt sich ebenfalls so weit herunterregeln und der Estime schafft es immerhin auch noch bis 62 WS pro Kopf, wenn man zwei Köpfe daran benutzt.

Der Hintergrund sollte klar sein: Diese Geräte sind leistungsmäßig auf die alte Technik abgestimmt. Also auf Großformatkameras, die man mit wesentlich kleineren Blenden einsetzt als die heute meistens genutzten Vollformatkameras mit einem 24x36mm-Sensor.

So weit, so gut. Die Sachen tun, was sie sollen, aber ich interessiere mich sehr für hartes Licht. Das bekommt man mit entsprechenden Scheinwerfern, die aber als Gebrauchtgerät von Bowens schwer bis gar nicht zu beschaffen sind. Zumindest ist das so, wenn man sich generell auf eine Marke beschränkt. Man muss also ergänzen. Dazu muss wieder nachgedacht werden. Die Aspekte sollte man in Erwägung ziehen:

  • Gibt es das System noch in Neu?
  • Ersatzteilesituation.
  • Beschaffbarkeit von Zubehör.
  • Großes Gebrauchtangebot.
  • Kompatibilität mit Neusystemen.

Meine Jagd danach führte mich zu einem Hersteller aus Deutschland mit dem Namen Hensel, der zwar -wie einige andere auch- schon mal insolvent war, aber immer noch im Markt aktiv ist. In Deutschland sind diese Anlagen sehr verbreitet und viele Studios befinden sich gerade in einer Umstellungs- oder Stillegungsphase, die es ermöglicht, mit sehr wenig Geld an gute Ausrüstung zu kommen. Die Marke kenne ich schon länger und daher und weil zumindest die Zubehörbajonbette der älteren Blitzköpfe auch mit den alten Bowens- Köpfen kompatibel sind, wurde es das. Das kam dazu:

  • Ein Generator mit 6000 Ws Leistung und passendem Blitzkopf, der die Leistung auch verträgt.
  • Zwei Generatoren mit jeweils 3200 Ws.
  • Einer mit 1500 Ws.
  • Zwei Kleingeneratoren mit jeweils 1200Ws.
  • Sechs Blitzköpfe. Drei mit dem alten Anschluss und drei mit dem neueren.
  • Ein Fresnell- Spot. Das Modell Filmscheinwerfer von 1950…
  • Zusätzlich noch einen Ringblitz, der seine 3000Ws verträgt; natürlich ebenfalls nicht neu.
  • Ein weiterer Spot mit einer Projektionsfunktion.
  • Diverse Lampenstative der stabileren Bauart.

Nun denn. Wenn man das so betrachtet, sieht es so aus, als könne man sogar noch einen 40-Tonner damit beleuchten. Das ist zwar noch nicht der Fall, aber damit geht schon mal eine ganze Menge. Vor allem ist das Ganze aber hell genug, um damit auch auf Film und im Großformat arbeiten zu können. Und die GFX von Fuji braucht schon mehr Licht als eine kleine APS-C- Kamera; wobei man das aber noch mit größeren 800 Ws- Kompakblitzen abdecken könnte. Man braucht nur selten Blenden, die kleiner als etwa 16-22 sind und der Sensor kann auch noch ein bisschen was, wenn man seine Empfindlichkeit auf mehr als 100 ISO erhöht. Soll das Ganze doch mal irgendwann gedruckt werden, werden diese 100 ISO unabdingbar.

Und: Ich will auch Dinge vor die Kamera bringen, die größer sind als eine Kafeemaschine, die bei meinen bisherigen Ebay- Bildern das maximale Maß der Dinge gewesen ist. Das verlangt nach größeren Lichtwannen und diese brauchen mehr Leistung, um ausreichendende Helligkeit zu liefern, weil so ein Vorsatz immer mit einem gewissen Lichtverlust verbunden ist. Und: Vor allem der Spot, mit dem man auch Gobos projizieren kann, braucht wirklich Leistung. 3000 WS sind da eher das untere Ende.

Die Schwäche des Systems sollte hier deutlich werden: Die Bedienung der Generatoren unterscheidet sich von Gerät zu Gerät, auch wenn das Ergebnis immer passend zu bekommen sein sollte. Allzu kompliziert ist das trotzdem nicht; die Generatoren tun prinzipiell immer den gleichen Job.

Die Sinn- und Kostenfrage

Stellt man sich zuerst einmal die Frage nach dem Sinn einer so leistungsstarken Anlage, die auch mancher professionelle Fotograf nicht besitzt, sollte man sich die Frage nach dem „überhaupt“ und damit die grundsätzliche Frage nach einer Blitzanlage nicht stellen. Unter reinen Nutzengesichtspunkten ist so eine Anlage für einen Amateur ziemlich sinnfrei. Man braucht sie eigentlich nicht. Aber wenn man einen Spieltrieb zu befriedigen hat, sieht das anders aus. Die Hobbys, die einige in ihren Kellern betreiben, haben auch nur den Sinn, ihren Benutzer zu erfeuen. Was sie ja auch tun, sonst gäbe es manche Freizeitaktivität nicht. Mir fallen dazu immer wieder die in meiner Verwandschaft vereinzelt auftretenden Modelleisenbahnen ein. Das mal dazu. Auf der anderen Seite: Man kann viel damit anstellen, wenn man das will, aber in der Realität wird das nicht allzu häufig der Fall sein.

Die Frage nach den Kosten ist auch schnell beantwortet: Ich habe die Sachen aus Stilllegungen von Studios gekauft. Das Ganze „musste weg“ und daher konnte ich einige echte Schnäppchen machen und die Sachen so zu sehr niedrigen Kosten in mein Eigentum überführen. Genaugenommen waren das meistens die AFA- Restwerte, nachdem das Gerät abgeschrieben war. Sonst hätte ich sie nicht, sondern eher wieder eine (dann etwas bessere) Anlage, die etwas weniger leistungsschwach als die alte ist, aber aus besserem Gerät bestünde. Wie jetzt auch, nur in Neu und vor allem mit weitaus weniger Möglichkeiten.

Man muss dazu nur durch die Sortimente chinesischer Hersteller gehen, diese mit einem Produzenten wie Hensel vergleichen und wird feststellen, dass es bestimmte Sachen nur noch als Vorsätze gibt oder dass sie gar nicht im Angebot sind. Vor allem bei interessanten Gerätschaften wie den im Vergleich mit den Snoots wesentlich besser kontrollierbaren Spots ist das der Fall. Zudem sind einige andere Dinge bei den Chinesen Mangelware oder nicht im Angebot. Auch bei den Stativen ist das der Fall. Auf der anderen Seite sind genau diese Hersteller die Anbieter, die zumindest einiges für den Amateur bezahlbar gemacht haben, das bei den Etablierten bisher zu teuer war oder immer noch ist. Man sollte das also nicht verteufeln. Aber: Wäre ich ein Pro, würde ich zumindest die billigen Chinablitze nur sehr bedingt in Erwägung ziehen, weil ich sie nicht für robust genug halte. Wenn so ein Blitzkopf bei einem Kunden in der Industriehalle steht und abraucht oder sogar brennt, kann das sehr schnell teuer werden. Vom Imageschaden ist hier noch nicht einmal die Rede, weil der noch gratis mitkommt.

Damit enden wir hier wieder mal bei einem alten Denkansatz, der schon in meiner Anfangszeit eine gewisse Bedeutung hatte. Zuerst kauft man billig, dann etwas besser und am Ende Highend aus Zweiter Hand. Damals wurde das in erster Linie auf Laborequipment gemünzt, aber beim Thema Optik und früher auch Kameras hatte diese Sichtweise ihre Berechtigung.

 

 

 

 

 

Campen und Fotografie – geht das? – Teil zwei

Saint-Malo, Strand an der Stadtmauer.

Wie dem auch sei. Der Westfalia- Camper ist da und mit der Zeit lernt man auch zu überblicken, was proprietär ist und damit verschwinden kann. Den Grund nannte ich ja schon: Die Kosten. Das Auto ist momentan rund 22 Jahre alt und dann schafft man sich auch keine Originalteile für viel Geld mehr an. Zudem ist das eingebaute Zeug auch nicht mehr Stand der Technik und leicht und relativ kostengünstig mit Standardteilen ersetzbar. Die Voraussetzungen dafür sind Ideen, technisches Verständnis und etwas handwerkliches Talent, auf das man notfalls beim Bau eines Prototypen auch noch verzichten kann: Es muss noch nicht schön sein, sondern zuerst einmal seinen Dienst tun.

Im Pflichtenheft für dieses Fahrzeug steht daher das hier, das von dem für einen USA- tauglichen Camper deutlich abweicht und in erster Linie kürzer ist:

  • Stauraum: Im Nugget gibt es irgendwie keinen Platz für Campingmöbel. Wenn man aber das Bett unter dem Dach dafür nutzt und ein paar Gewichtsbeschränkungen beachtet, kann man dort zumindest zwei Klappstühle und einen Campingtisch unterbringen. Man hat das dann nicht im Fahrzeug herumliegen. Geschlafen wird unten, was für eine Einzelperson kein Problem ist.
  • Steckdosen: Die Kühlbox kann man entweder direkt an die Sicherungkiste anklemmen oder mit einer Steckdose betreiben. Nimmt man eine Steckdose, sind Box und Kabel leicht auszubauen. Also Steckdose und 12V. Eine zweite dient als Reserve, damit der Laptop des Nachtens auch auf der Küchenablage nachgeladen werden kann. In meinem Fall geht das  mit dem Laptop so, weil der schon per USB-C nachgeladen werden kann.
  • USB- Anschlüsse: Ich habe vier QC3- fähige Anschlüsse vorgesehen, die nach Erfahrungen aus mehreren Reisen ausreichend sind.
  • Batterien laden: Das eingebaute Westfalia- Ladegerät liefert nur 10 Ampere Strom. 20 müssen her, damit man die Versorgungsbatterien in angemessener Zeit aufladen kann.
  • Ein Platz für ein Notfallklosett muss her. Der originale alte Nugget bietet das nicht.
  • Eine passende Staulösung besteht aus 30x40cm- Euroboxen unterschiedlicher Höhe. Das kann man sich mit einigen Metern Dachlatten und etwas Sperrholz schnell selbst bauen.

Der Ist- Zustand des Innenausbaus meinem Fahrzeug:

  • Es gibt irgendwie keinen Wassertank im Auto. Ein Abwassertank ist aber vorhanden und intakt.
  • Es hat mal einen Wasserschaden gegeben, was man an den orignalen Möbeln auch erkennen konnte.
  • Dann haben wir das aus meiner Sicht schlechte Staukonzept des Fahrzeugs.
  • Die Elektrik ist ab Werk nur sehr schwer zu erreichen: Für Arbeiten an der Elektrik, die über den Tausch einer Sicherung hinausgehen, muss man in der Praxis die Möbel ganz ausbauen.
  • Durch die vorgesehenen Einbauplätze und deren Abdeckungen für Kühlbox und Herd ist die Arbeitsplatte der Küche praktisch nicht benutzbar.
  • Der hintere Teil der umklappbaren Sitzbank wird nur von zwei ungesicherten Bolzen gehalten. Diese Bolzen lösen sich und neigen dann dazu, die Bank nicht  mehr zu halten. Das Resultat sind genervte Nachbarn auf dem Platz…

Die erste Testtour

…war ein Reinfall. Einige der Macken hatte ich noch nicht entdeckt. Und es galt herauszufinden, was gebraucht wird und, vor allem, was nicht gebraucht wird.

In meinem Fall waren zwei Probleme: Das erste war das mit der Rückbank, das repariert wurde und das zweite Problem war der Wasserbehälter. Die geplanten 20 Liter in einem Kanister mit Auslaufhahn waren nicht praktikabel. Aber um einige Dinge hrauszufinden, war das in Ordnung. Getestet habe ich das in Lauenburg auf dem Stellplatz in der dortigen Marina.

Änderungen

Gedacht und getan. Die hinteren Schränke habe ich herausgerissen und durch ein Lattengestell ersetzt, in das ich ein paar Euroboxen verstaut habe. Es handelt sich um 30/40er Standardteile, insgesamt sind das drei mit 23cm Höhe und zwei weitere, die 12cm hoch sind. Man glaubt es nicht, aber das reicht in der Tat aus, um alle nötigen Utensilien unterzubringen.

Das Waschbecken ist aus Edelstahl und thront nun auf der Arbeitsplatte, weil sich das so anbot. Als Tank dient ein schlichter 20l- Kanister mit einem Deckel, der so groß ist, dass eine kleine Tauchpumpe hineinpasst. Eine einfache Befüllung besteht aus einem Stechhahn und einem kurzen Stück Wasserschlauch. Die Pumpe kann separat abgeschaltet werden, damit man die Wasserleitung einfach entleeren kann, indem man den Wasserhahn öffnet.

Der Kocher ist ein einfaches Kartuschenmodell, das man überall im Campingbedarf erwerben kann. Die nötigen Kartuschen kann man sich in diversen Restpostenmärkten für wenig Geld beschaffen.

Das Stromsystem habe ich entsprechend umgebaut, d.h. ich habe meine USB- und 12V- Steckdosen nachgerüstet.

Was noch fehlt, ist die Standheizung.

Testlauf zwei

…fand in Bremerhaven statt. Der schiefe Leuchtturm machte mich neugierig und einen Stellplatz gab es auch in der Nähe. Es musste zudem noch herausgefunden werden, wieviel Diesel das Auto auf der Autobahn bei Geschwindigkeiten um 100 Km/h verbraucht.

Das Fazit ist, dass mir noch genau ein USB- Anschluss fehlt, den ich mit einem Mehrfachstecker kompensiert habe und nachrüsten werde und dass ich im Fahrerhaus ebenfalls zwei USB- Steckplätze brauche.

Aber: Nichts mehr, das wirklich nervt und vor allem: Die Rückbank hat funktioniert.

Das Wichtigste ist eigentlich die Antwort auf die im Titel gestellte Frage: Natürlich geht das. Am besten ist es aber, das Fahrzeug „fotofähig“ aufzurüsten, also genügend USB- Anschlüsse vorzusehen, damit man die Kameraakkus und die des Laptops immer schön nachladen kann.

 

 

Erster Testurlaub mit dem Nugget

Bergmassiv in Samnaun. GFX 50R mit 4/32-64.

Das Fahrzeug ist startklar, dachte ich. Zumindest in technischer Hinsicht. Also wurde es Zeit, sich mal für zwei Wochen auf die Bahn zu begeben und das Auto ausgiebiger zu testen.

Gemacht sind bis hierher:

  • Das Fahrzeug hat jetzt insgesamt 8 QC3- fähige USB- Steckdosen: Zwei im Fahrerhaus und sechs weitere zum Laden von Kleingerät wie Kameraakkus im Heck über der Küchenarbeitsplatte.
  • Zwei klassische Gerätesteckdosen sind geblieben. Eine für einen Laptop und eine zweite für die Kühlbox.
  • Der Anlasser wurde gegen ein besseres Modell getauscht. Der Alte hatte nur 2 KW Leistung und drehte den Motor nicht hoch genug, um ausreichend Kompressionsenergie für einen zügigen Start zu erzeugen.
  • Das Flammstartsystem ist so umgebaut, dass man es auch manuell starten kann.
  • Die Schränke im Heck wurden durch ein Regalsystem ersetzt, in das man Euroboxen stellen kann.
  • Die Standheizung habe ich gegen ein chinesisches Modell mit 3KW Leistung ausgetauscht.
  • Das orignale 10A- Westfalia- Ladegerät habe ich gegen eines mit 20A Leistung ausgetauscht, das man auch per Bluetooth kontrollieren kann.
  • Und die proprietäre Westfalia- Steuerung ist aus dem Armaturenbrett verschwunden.

Was war nicht gut?

Das war nicht viel.

  • Die Kühlbox braucht doch einen festen Stromanschluss, weil die Gerätesteckdosen die Stecker nicht immer sicher halten.
  • Ich habe die Standheizung an das vorhandene Abgassystem angeschlossen. Die Rohrquerschnitte, die verbaut wurden, waren auch für die alte Eberspächer mit 3,5KW schon zu klein. Bei mir hatte sich das wieder zugesetzt, bis mein neuer Ofen abgesoffen war. Das konnte ich allerdings unterwegs durch Einnebeln des Landkreises Landsberg richten: Ich musste das System freibrennen und das geht nicht ohne Qualm. Man hat ja Werkzeug. Danach funktionierte die Anlage problemlos.
  • Und: Meiner Meinung nach ist das Fahrzeug zu klein, um darin zu wohnen. Als Urlaubskiste für eine oder zwei Personen eignet es sich allerdings gut.
  • Auf dem Rückweg stellte ich fest, dass die Windschutzscheibe lose war.
  • Die Navigation mit Google Maps erwies sich in Frankreich als problematisch. Das Programm hat sich im Durchschnitt mindestens einmal pro etwa 150 Km verrechnet. Hier werde ich wieder auf ein separates System umsteigen.

Auf der Habenseite:

  • Keine weitere Panne. Das was ich eingebaut hatte, hat funktioniert.
  • Das Fahrzeug ist klein und daher wendig. Der Nachteil steht oben.
  • Meine gut 200AH Batteriekapazität reichen bei mir für etwa drei Tage bei kühlem Herbstwetter. Mein Tagesverbrauch lag bei etwa 40 AH pro Tag. Man kann also durchaus eine Nacht frei stehen, wenn es nicht anders geht.
  • Unter der Rücksitzbank lassen sich zwei Rucksäcke mit IATA- Handgepäckmaß problemlos verstauen. Man kann so je nach Wetterlage Kleidung für etwa acht bis zehn Tage mitnehmen, wenn man allein reist.
  • Der Durchschnittsverbrauch des Fahrzeugs pendelte sich bei 7l/100 Km ein, inklusive Standheizungsbetrieb. Vorausgesetzt natürlich, dass man das Gaspedal nicht bis zum Bodenblech durchtritt und die Geschwindigkeitsbegrenzungen einhält.

Wo es hinging:

Ich hatte zuerst Portugal auf dem Programm. Allerdings wurden pünktlich zum Start meiner Reise die Raffinerien in Frankreich bestreikt. Zwei Wochen ging nichts in der Richtung, weil Treibstoff dort zu teurer Mangelware wurde.

Also fiel eine andere Entscheidung, die aber zu langen Fahrten führte. Es ging für ein paar Tage in die Alpen. Mit einem Umweg über Luxemburg, um Steichens „Family of Man“ in Clervaux zu besichtigen. Besichtigt habe ich die Seiser Alm und Berchtesgaden. Die Berge selbst waren allerdings trotz warmen Wetters wolkenverhangen. Ich habe keine guten Bilder machen können, bei denen die Felsen zumindest noch sichtbar waren. Dann war ich noch in Samnaun, um die Höhentauglichkeit der Heizung zu testen, was wahrscheinlich ein Erfolg geworden wäre, wenn das Abgasproblem der Standheizung nicht gewesen wäre.

Danach war ich im Raum Landsberg unterwegs. Einen Blick auf den Ammersee werfen und nach Wels zum Caravansalon fahren. Eine Besichtigung des Hymer- Museums war auch noch drin und die Standheizung habe ich dort auch wieder startklar bekommen. Zudem: Fast täglicher Campingplatzwechsel, um verschiedene Plätze anzutesten und mir ein realistisches Bild machen zu können.

Von dort aus, nach dem Raffineriestreik, bin ich dann über Freiburg nach Frankreich gefahren und habe gewürfelt: Das Wetter war im ganzen Land schön und daher konnte ich die Richtung wählen. Im Süden war ich bisher dreimal und im Norden noch nie. Also Norden und hier Bretagne und die Normandie.

In der Normandie ist bekanntlich Weltgeschichte geschrieben worden. Entsprechend viele Museen gibt es dort zum Thema „Invasion der Allierten 1944“. Zwei davon habe ich mir angesehen. Einmal das bei Ouistreham über die Pegasusbrücke und ein anderes, das „Utah Beach Landing Museum“ bei Sainte-Marie-Du-Mont.

Interessant war das alles und für mich beendete das meine eigenen Nachforschungen in diesem Teil der Geschichte, der zu unser aller Glück ein großer Erfolg für die damaligen Alliierten wurde. Das Gegenteil mag ich mir gar nicht ausdenken.

 

 

 

 

 

Der schiefe Turm von Bremerhaven

Man muss den Camper mal antesten, wenn man ihn schon hat. Dieses Mal trieb mich die Neugierde nach Bremerhaven, um den Leuchtturm auf der Nordmole anzugucken und eventuell ein paar nette Fotos mitzubringen.

Brücke im Hafen

Man mache sich mit dem halbwegs fertigen Camper auf den Weg, suche sich einen passenden Stellplatz und gehe den Rest zu Fuß. Dort hat das funktioniert: Vom Stellplatz bis zum Fotospot waren es 400 Meter Fußweg.

Geschwindigkeit. Zu schnell für die Blaue Stunde…

Also geht man hin, baut die Kamera auf und macht ein paar Bildchen.

Der Leuchtturm.

Das Licht war attraktiv, also legen wir noch eins nach:

Einfach nur etwas, das wir schon ein Hochaus nennen würden.

Und noch einer, auch in blau:

Schiefer Turm mit Kränen. Mit diesen Maschinen wurde einige Tage später die Kuppel abhoben.

Die Sonne ist auch dort untergegangen:

Die Weser.

Und einen weiteren Turm gibt es noch am Fotospot, einem Parkplatz gegenüber der Nordmole.

Noch ein Leuchtturm, wie ich vermute.

Man sollte aber auch den Hintergrund kennen: Die Nordmole hatte sich gesetzt. Das ganze Bauwerk ist mit Spundbohlen gegen das Wasser und seinen Einfluss gesichert, was den Nachteil hat, dass man die Fundamente nicht mehr beobachen kann. Gleiches gilt auch für eventuelle Setzungen der Mole, wie sie hier aufgetreten sind: Passiert das hinter der Bohlenwand, kann man das nicht sehen. Das Ergebnis war diese Setzung der gesamten Mole, die so stark war, dass das gesamte Bauwerk, aber vor allem der Leuchtturm, der Teil davon ist, einsturzgefährdet ist. Die Mole mit dem Turm steht unter Denkmalschutz und soll wieder aufgebaut werden. Die Kuppel wurde deshalb separat und komplett in einem Stück abgebaut; der Rest der Anlage soll schichtweise abgetragen und wiederverwendet werden. Meine persönliche Meinung ist die, dass ich hoffe, dass das auch klappt.

Zur Technik: Die Kamera war eine Fujifilm GFX50R. Die Objektive waren das 4/32-64 und das 5,6/100-200, beide von Fuji. Verschlusszeiten um eine knappe Sekunde herum und die Blende meistens bei 16. Nchgearbeitet wurde mit Capture One.

Campen und Fotografie – geht das?

Nach einem langen Winter und einem Trauerfall in meiner Familie wird es mal wieder Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen.

Das Coronavirus hält uns alle noch in seinem Bann. Sonst wäre ich mit im Moment mit einem gemieteten Wohnmobil in Südfrankreich unterwegs. Gedacht ist das als Testlauf für meinem Ruhestand, bis zu dem es auch nicht mehr allzu lange dauert: Acht Jahre sind schnell vergangen. Es geht darum, herauszufinden, ob z.B. ein kleiner Camper als Kastenwagen für einen längeren Aufenthalt ausreichend ist. Man kann so einfach deutlich näher an einige Motive heranfahren, wenn man spät am Abend einen Parkplatz in der Nähe findet. Der Rest der Strecke soll dann mit einem kleinen Motorrad oder -Roller erledigt werden.

Heku- Camper. Ein sehr interessantes Konstrukt aus den frühen 1990ern. So etwas ist eher was für Liebhaber solcher Fahrzeuge. Ich habe ihn nicht gekauft.

Das macht die Suche nach einem geeigneten Mobil noch nicht allzu schwierig. Bis hierher ginge es im Grunde mit jedem geeigneten fertigen Fahrzeug. In meinem Pflichtenheft stehen momentan für eine später geplante ausgedehnte Nordamerikatour allerdings noch einige wichtige Dinge, die so ein Fahrzeug nicht oder nur teilweise bietet:

  • Die Beheizung soll mit dem Treibstoff(Diesel) erfolgen.
  • Der Kocher soll nach Möglichkeit ebenfalls ein Dieselgerät werden. Was aber noch offen ist.
  • Das Fahrzeug braucht entweder eine ausreichend große Heckgarage oder eine Transportplattform, um ein kleines Motorrad mitnehmen zu können.
  • Mindestens zwei komplette Ersatzräder sollen auch mitreisen.
  • Diese Räder sollten, wie auch die am Fahrzeug, aus Stahl sein. Aluminiumfelgen sind nicht so leicht zu reparieren, wie sich bei einer Reifenpanne mal gezeigt hat: Alufelgen muss man bei einem Schaden eigentlich immer ersetzen; Stahlfelgen kann man notfalls mit einem Hammer richten.
  • Ersatzteile wie Keilriemen und Luftfilter reisen auch mit
  • „Grundwerkzeug“ dafür muss damit auch mit. Eine Knarrkiste und ein Satz Schraubenschlüssel brauchen auch ihren Platz.
  • Als Campingmöbel kommen nur ein kleiner Tisch und zwei Stühle mit.
  • Das Fahrzeug soll keine Markise besitzen.
  • Eine 300Watt- Solaranlage soll einen elektrischen Kühlschrank und Geräte wie Kameras und Laptop mit Strom versorgen.
  • Viele USB-C- Steckdosen. Etwa so: 2x Akkulader, 1x Laptop, 1x Telefon, 1x Raid- System zur Datensicherung, 2x Sonstiges.
  • Zusätzlich zwei oder drei 12V- Gerätesteckdosen, um z.B. auch einen Spannungswandler daran betrieben zu können.
  • 230V- System separat, zwei bis drei Steckdosen.
  • Speicherbatterien für etwa drei bis vier Kilowattstunden.
  • LiFePo- Akkus sind hier angedacht.
  • Ein 2KW-Stromerzeuger für Schlechtwettersituationen ist auch angedacht, um diese Batterien bei schlechtem Wetter laden zu können.
  • Der Stromerzeuger muss ein leises Gerät sein.
  • Das Bett sollte nicht breiter als 1,4 Meter und quer im Heck eingebaut sein.
  • 100l Wasser- und Abwassertanks innerhalb der Kabine(Frostsicherung) und möglichst zwischen beiden Achsen. Am besten in einem Zwischenboden.
  • Das Klosett(ja, auch darüber muss man reden) soll eine Trockentoilette werden. Es ist einfach umweltfreundlicher.
  • Dusche aus Edelstahl. Nicht schön, aber robust.

Damit wird klar, wie das Fahrzeug aussehen soll:

  • Hohe Bauweise.
  • Nicht länger als sechs Meter.
  • Motor mit mindestens 140 PS
  • Fiat Ducato oder Mercedes Sprinter wegen der USA- Kompatibilität.

Der Ducato hat die Schwäche, dass er in den USA mit anderen Motoren als in Europa ausgeliefert wird. Ob man für die europäischen Motoren Ersatzteile bekommen kann, muss noch geklärt werden. Beim Sprinter geht das probemlos. Dessen Motoren sind identisch mit den Maschinen aus Europa. Auf der anderen Seite: Die in Mexiko mit dem Ducato vertriebenen Motoren entsprechen denen in Europa. Dieser Aspekt muss geklärt werden. Immerhin betreibt Fiat auch eigene Vertretungen in den USA; oft handelt es sich um Jeep- Händler, die auch Fiat im Angebot haben.

Am Ende wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit wegen des Platzangebots auf einen Ducato hinauslaufen, weil das Fahrzeug breiter und nach meinen bisherigen Erkenntnissen von insgesamt besserer Qualität als das Daimler- Produkt ist.

Testlauf…

Natürlich sollte man sich im Klaren darüber sein, dass man so einen Campervan nicht einfach ins Blaue hinein kauft oder baut. Ausgedehnte Besichtigungen sagen aber schon aus, dass die meisten der fertigen Fahrzeuge nicht den oben genannten Wünschen entsprechen. Eine weitere Suche sagt aus, dass ein Individualausbau von einem Spezialisten sehr teuer wird. Das kann dann schnell mal 100.000 Euro teuer werden, bis das Fahrzeug so ist, wie es sein soll.

Dann muss auch noch herausgefunden werden, wie groß das Fahrzeug werden soll: Kleiner wäre besser. Man muss also das kleinste Fahrzeug wählen, das zumindest schon mal in Ansätzen die genannte Ausstattung besitzt. Die Energieversorgung und solche Dinge spielen hier noch keine große Rolle. Es geht vor allem um die Größe und den benötigten Stauraum: Reicht es für drei bis vier Wochen, geht das Ganze auch länger. Man kann so schon mal in der Praxis klären, ob z.B. die gewünschten zwei Ersatzreifen nebst Werkzeug und einigen Ersatzteilen vernünftig untergebracht werden können. Dann ist z.B. auch wichtig, dass man in einigen Nationalparks in den USA keine Nahrungsmittel über Nacht im Fahrzeug lagern darf. Das Risiko eines Besuchs durch die dort heimischen Bären verbietet das. Ein fest eingebauter Kühlschrank ist an dieser Stelle also ziemlich sinnfrei; die überall angebotenen Bear- Locker sind aber groß genug, um eine Kompressor- Kühlbox darin unterbringen zu können: Die Kühlbox sollte also groß und klein genug sein, damit beides irgendwie passt. Und sie braucht Rollen, damit man das gefüllte Gerät bewegen kann, ohne es auszuräumen. Maße dafür bietet z.B. die dortige Nationalparkverwaltung. Nur um mal ein Beispiel zu nennen.

Ein anderes Beispiel ist die Versorgung mit Brennstoff; vor allem sei hier an Propangas gedacht. Recherchen haben z.B. ergeben, dass man deutsche Druckregler an amerikanische Flaschen nicht nur adaptieren kann; sondern auch, dass diese Adapter leicht zu beschaffen sind. Auch herausgefunden habe ich bereits, dass man die leeren Gasflaschen entweder tauschen oder wiederbefüllen kann. Diese Flaschen fassen etwa 9 Kg. Zum Heizen reicht das wahrscheinlich nicht; aber kochen kann man mit dieser Gasmenge durchaus eine ganze Weile. Dann sind kanadische Flaschen nicht unbedingt in den USA zulässig: Man kann sie eventuell nicht nachfüllen. Der Camper sollte also zwei Stellplätze für die Flaschen haben. Das muss man dann abwägen: Der oben erwähnte Dieselkocher kann eine Alternative sein; es hängt am Ende aber von den persönlichen Präferenzen ab.

Beispiel Nummer drei wäre die Stromversorgung: In den USA sind die Stromanschlüsse auf Campingplätzen in der Regel mit 30 Ampere abgesichert und man hat andere Stecker als die bei uns gängigen 110V- Adapter fürs Hotel. Wenn man an die deutschen Schuko- Steckdosen adaptieren will, wird an dieser Stelle mindestens ein Sicherungsautomat zur Pflichtübung. Das kann man schon im Fahrzeug so vorsehen, weil es ohnehin Vorschrift ist, muss dann aber zumindest das Kabel von der Steckdose bis zum Fahrzeug dicker ausführen. Zu beachten ist dabei, dass man so einen Laptop betreiben oder ein paar Kameraakkus laden kann, dass aber eine Kaffeemaschine nicht daran funktionieren wird; ebensowenig wie ein Mikrowellenherd. Zum Aufladen der Bordbatterien reicht es ebenfalls noch, aber nicht zum Betrieb einer klassischen Klimaanlage. Man braucht in den letzten beiden Fällen andere Lösungen.

Der Stromanschluss muss adaptiert werden, weil ein Mehrnormenumbau schnell kompliziert werden kann. Die Steckdosen auf den Campingplätzen sind meistens für Ströme um 30 oder 50 Ampere ausgelegt; manchmal gibt es noch welche für 15 Ampere. Nur in letztere passt der überall vertriebene Adapterstecker, der normalerweise für das Hotelzimmer gedacht ist. Wenn man das imaginäre System wie oben beschrieben betreibt, reicht das sogar. Es ist aber nicht sicher, dass man diese Steckdosen auch auf jedem Platz vorfindet. Alles andere muss adaptiert werden. Das wiederum bedeutet, dass man irgendwo auf der Strecke Steckdose -> Camper eine zusätzliche Sicherung und einen FI- Schutzschalter zwischenschalten muss, wenn das nicht im Fahrzeug zusätzlich verbaut ist. Dann braucht man einen 50/30A Adapter(Gibt es in Campingstores in den USA) und einen 30A- Stecker nebst CEE-Kupplung, um auf das europäische System adaptieren zu können.

Beute…

Das Auto: Ein 1999er Forsd Transit. Erstzulassung Dezember 2000. Das ist mein Testwagen.

Nun denn. Das sind die Maximalforderungen, die sich am besten in einem Eigenbau umsetzen lassen. Man kann aber auch einen anderen Weg gehen und mit einem Gebrauchten anfangen. Das ist auch noch kein billiges Vergnügen. Man muss hier einige Bedingungen setzen:

  • Robustheit geht über Hochtechnologie.
  • Einen Sprinter würde ich nicht kaufen. Auch keine alten VW LTs oder Crafter. Beides sind Gernroster, deren Karossen die insgesamt schlechteste Qualität bieten. Die Motoren sind aber in Ordnung.
  • Das Auto sollte einigermaßen rostfrei sein.
  • Es sollte im Auto nicht stinken. Leichter Klosettgeruch im Bad ist bei alten Fahrzeugen aber normal und kann häufig durch die Sanierung des Klos beseitigt werden.
  • Die erstgenannten Dinge sind die wichtigsten. Den Rest kann man sich mit wenig Aufwand selbst schaffen und im nächsten Fahrzeug weiternutzen.
  • Der Gasflaschenkasten sollte normgerecht sein, also dicht und einen Luftaustritt im Boden haben. Sollte das nicht der Fall sein, Fahrzeug nicht kaufen.
  • Die Standheizung sollte von Eberspächer sein. Man kann sie leicht gegen ein anderes Modell der chinesischen oder tschechischen Konkurrenz austauschen. Das ist billiger als eine Wartung eines deutschen Modells.
  • Wenn man -wie  bei Westfalia- eine proprietäre Zentralsteuerung hat und diese bereits Defekte aufweist, ist es billiger und meistens auch zweckmäßiger, diese gegen etwas anderes im Heck auszutauschen. Schaudt oder Votronic sind da hilfreich; ein Eigenbau ist auch denkbar.

Bei mir wurde es am Ende ein alter Ford Nugget. Das Fahrzeug hat einige Mängel, die sich aber mit vergleichsweise wenig Aufwand und etwas Hirnschmalz beseitigen lassen. Zeit muss man aber investieren. Z.B. waren in meinem Fahrzeug noch Bordbatterien von 2001 verbaut, die allerdings defekt waren und der Zustand der Lichtmaschine war auch nur noch der drittbeste.

Ausgetauscht: Der Stromfluss war nicht korrekt und der Regler defekt. Das ist eine eher häufige Ursache für Batteriedefekte wie bei diesem Fahrzeug.

Es gibt auch Dinge, die man in diesem Fahrzeug auch nachrüsten kann. Meine Version hat einige Dinge nicht eingebaut, die zwar wünschenswert sind, aber im Original auch eine hübsche Stange Geld kosten können. Das beginnt bei der Kühlung(eingebaute 20l- Box 900 Euros gebraucht!) und endet nicht bei der Wasserversorgung.

Blick ins Auto. Hier nboch vor dem Beginn des Umbaus.

Dann kommt dazu, dass die Schränke im Heck eher unzweckmäßig sind. Die Türen sind zu klein für Euroboxen. Ein wirklich gutes Stauraumkonzept bieten auch die neueren Nuggets aus meiner Sicht nicht. Ein Fach für ein Notfallklosett ist in diesem Fahrzeug nicht vorgesehen. Man muss also umbauen, wenn man genau das will.

Im Bild oben sieht man das wichtigste Camperutensil überhaupt. Eine Kühlbox; in meinem Fall ein Mobicool- Modell mit 40 Litern Fassungsvermögen, das sich bereits als ausreichend erwiesen hat.

Wie man einen alten Ford startet…

Links siehr man eine Zugerußte Kerze; rechts eine neue.

Die oben gezeigte Flammkerze war übrigens intakt, aber völlig verrußt. Nach einem nächtlichen Bad in alter Bremsflüssigkeit funktionierte sie sogar wieder. Ich habe sie trotzdem gewechselt und den Ansaugkanal gereinigt. Genau: Das ist eine Besonderheit im alten Transit: Es gibt keine Glühkerzen, sondern das oben Gezeigte. Und es handelt sich um eine Sonderausstattung, die vor allem in Fahrzeugen für den nordeuropäischen Markt zu finden ist.

Was sich auch herausstellte und was wahrscheinlich der Grund für den Verkauf gewesen sein sollte, ist der schlecht funktionierende Anlasser. Dieser wurde schon mal getauscht und erwies sich als zu schwach. Hier muss man wissen, dass es mehrere Modelle gibt, die alle in das Fahrzeug passen. Die Dinger unterscheiden sich in erster Linie durch ihre Leistung: Man bekommt sie mit einer Leistung von 2,2 bis 3,0 KW. Eingebaut war das schwache Modell, das nicht in der Lage war, das den Motor schnell auf eine ausreichende Drehzahl zu bringen, damit die Selbstzündung des Motors auch wirklich funktioniert. Man muss das Aggregat auf mindestens 50/Min. bringen, damit das geht. Ich vermute auch, dass das eine Ursache für den verstopften Ansaugkanal war: Mit dem vorhandenen Starter musste man etwa 20 Sekunden orgeln, bis das ging. Eingespritzt wird während dieser Zeit immer und das Gemisch ist dann zumindest am Start zu fett. Jetzt sind das nur noch weniger als zwei(bei gutem Wetter). Das kann deshalb ein kräftiger Anlasser besser; also musste dieser einem aufgearbeiteten Teil weichen. Das Neuteil hat drei KW Leistung. Der Anschluss musste hierfür etwas geändert werden; man muss das vorhandene Anschlussmodul dazu entfernen. Einfach mit einem Seitenschneider abkneifen.

Das Anschlussmodul: Serveiceunfreundlich und nicht passend zum neuen Anlasser.

Vergleich zur Verdeutlichung. Der Schwarze ist der Neue, ein aufgearbeitetes 3KW- Modell.

Hierbei sollte man auch auf den Kabelquerschnitt achten: Bei meinem waren 25qmm verbaut, was für diesen Anlasser mit der gegebenen Kabellänge gerade noch ausreichend ist. Das Kabel kann auch mal dünner sein, daher sollte man das nachprüfen und eventuell wechseln. Einen passenden Kabelschuh kann man auf das vorhandene Kabel aufcrimpen, wenn das Kupfer noch blank ist, wie bei mir. Ansonsten würde ich das Kabel austauschen.

Zusaätzlich habe ich als Resultat aus einigen Diskussionen in diversen Foren auch das Flammstartgerät gebrückt, das im Normalfall erst bei Temperaturen deutlich unter Null Grad aktiv wird. Das kann man direkt an der Glühkerze tun und diese manuell aktivieren oder man greift zur intelligenteren Lösung und löst den Start des Gerätes mit einem Taster aus. Letztere Lösung wurde meine: Im Motorraum gibt es einen Diagnoseanschluss, mit dem man den Temperatursensor des Startgeräts brücken kann: Zwei Bananenstecker, drei Meter Anhängerkabel und ein 50A- Taster im Auto übernehmen den Job, falls das notwendig sein sollte. Taste drücken, Schlüssel umdrehen, bis die Lampe aufleuchtet und Taster loslassen. Dann einfach vorglühen lassen und starten…

To be continued…

Zu den Bildern: Es sind reine Dokumente ohne künstlerischen Anspruch. Daher handelt es sich um unbearbeitete Bilder aus einem Sony- Smartphone, die einfach nur den Ist- Zustand zeigen sollten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

PentaconSix Sonnar 2,8/180

Dickerchen aus Jena. Es ist ein 2,8/180er Olymia- Sonnar aus den späten 1960ern.

Es wurde einfach mal Zeit: Bei mir harrt ein altes Jenaer Sonnar 2,8/180, das zur Pentaconsix- Baureihe gehört, seit Jahren seines Einsatzes. Das gute Erbstück liegt seit etwa 15 Jahren bei mir im Lager und wurde seither nur selten genutzt. Ergo musste es erst einmal etwas bewegt werden, weil die Schmierstoffe bestimmter Bauteile wie der Blende nach einiger Lagerzeit dazu neigen, zu verharzen. Hier ist das allerdings nicht wirklich der Fall; der Schneckengang der Fokussierung und die Blende sind in dieser Hinsicht einwandfrei.

Gedacht und getan: Das gute Stück wurde eigentlich immer wieder mal bewegt und daher musste es sich nicht einmal wieder einlaufen, wie mir die Zeitautomatik meiner Kamera und die ersten Bilder freundlich mitteilten. Ein bisschen Gymnastik an einer Kiev-60 hat dem Objektiv also gut getan.

Der Test

Es stellte sich wieder mal heraus, dass die chinesischen Arca Swiss- Kameraplatten zu rutschig sind. Beobachtet hatte ich das schon bei der Pentax 645D, bei der man das Problem mit größeren Platten beheben konnte. Das geht hier nicht.

Eine typische chinesische 40mm- Stativplatte.

Der 5/8″- Sockel, in den diese Platte eingeschraubt wird, ist dafür zu klein. Abhilfe schaffte hier eine Dichtung aus der Klempnereiabteilung aus dem Baumarkt. Dünn, groß und weich musste es werden. Das Ergebnis war dann eine Dichtung für die gängigen Stopfen der üblichen Waschtischausläufe, die jeder in seinem Badezimmer hat.

Es wird deutlich, um was es geht: 5/8″- Gewinde und dann ein zu kleiner Sockel.

Dieses Problem ist eines, das so nicht auftreten sollte. Eigentlich sind ziemlich alle chiesischen Arca- Platten davon betroffen. Auch für die Markenhersteller wie Sirui oder Anbieter wie Rollei, von denen diese Platte stammt, gilt das. Man kann diese Platten deshalb nur begrenzt an diesem Objektiv verwenden, weil schlicht zuwenig Reibung vorhanden ist.

Komination mit Baumarktartikel: Dichtung, 3/8″->5/8″- Adapterr und die Stativplatte.

Das schafft so zwar eine gewisse Abhilfe, aber im Handling ist es nicht gut und das Problerm der gelegentlichen Unschärfe, unter dem das Objektiv zu leiden schien, ließ sich auch so nicht aus der Welt schaffen. Trotz der deutlich besseren Haftung: Die Auflagefläche des 180ers ist schlicht zu klein und das Gewinde in dieser Form eigentlich nicht zu verwenden.

Das Ergebnis sollte klar sein: Weil es rutschig ist, verstellt es sich und weil es sich verstellt, werden die Bilder bei längeren Verschlusszeiten schnell unscharf. Dieses Objektiv direkt per Adapter an die Kamera anzusetzen und dann die Kamera auf das Stativ zu setzen, ist in diesem Fall die einzige Alternative. Das ist wegen des schweren Objektivs nicht immer günstig, aber immer noch besser als nichts.

Die Bildqualität

Allen Unkenrufen zum Trotze ist auch dieses Objektiv an der GFX verwendbar. Ich konnte keine Mängel in der Bildqualität entdecken, wenn das Objektiv richtig genutzt wird. Man sollte immerhin bedenken, dass diese Linse eine Konstruktion aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg ist; auch wenn es sich um eine Modifikation handelt. Das Baujahr würde ich auf etwa Ende der 1960er Jahre schätzen. Auf jeden Fall ist es noch einfach vergütet. Man muss also ein bisschen auf Flares im Gegenlicht achten. Hier ist es wie bei dem Biometar: Moderne Zooms sind trotzdem oft schwächer in dieser Disziplin, was bei Vergleichen gern vergessen wird.

Deshalb jetzt mal ein paar Bilder. Entstanden sind diese an einem meiner Lieblingsplätze in Rietze, einer toten Eiche.

Hier sieht man sehr schön die Detailqualtität des 180ers. Blende 16 bei 1/45stel Sek.

Bild Nummer zwei, nur mal die Kamera gedreht…

Auch hier: Was man nicht unbedingt auf im Internet sehen kann, ist das Faktum, dass man auch mit dieser Altlinse an gute Bildqualität kommen kann.

Noch ein anderes, auch vom Testacker…

Auch von der toten Eiche…

Und noch einer:

Der Letzte für dieses Mal.

Zu Technik: Die Kamera war Fujis GFX 50R. Adaptiert wurde mit einem Stack, damit man bei den Fremdlinsen nur ein Bajonett händeln muss. Hier waren das Kipon T/S Pentax 645 nach Fuji GFX und Pentaconsix nach Pentax 645(Hartblei).

Die Nacharbeit wie immer bei mir mit Capture One. Ein bisschen die Belichtung korrigieren und sowas.

Endlich mal ein bisschen Winter gehabt…

Birken bei Sonnenuntergang. GFX 50R mit CZJ Flektogon 4/50. Blende 11 bei etwa 1 Sek.

…wie sich gezeigt hat. Mal keine roten Ampeln, die man nicht erkennen kann, weil sie sich aus dem hiesigen Einheitsgrau nicht mehr hervorheben können und mal keinen Regen.

Nein, es gab etwas, das man hier seit etwa 10 Jahren nicht mehr gesehen hat: Eine kleine Sensation namens Schnee…

Birken in der Blauen Stunde. Fujifilm GFX 50R mit Pentax-A 645 3,5/150.

Nun gut. Das Wetter war immer noch, bis auf ein paar Sonnenstrahlen, weitgehend grau, aber man konnte zumindest ein paar Bilder davon machen. So tat ich dann auch. In den Harz ging es leider aus Zeitgründen nicht. Ich habe auch noch berufliche Verpflichtungen, die mich auch am Wochenende in Anspruch nehmen. Aber immerhin: Die Blaue Stunde konnte ich noch mitnehmen. Es war zwar kalt, aber ich glaube, dass es sich trotzdem gelohnt hat.

Feldweg bei Sonnenuntergang. GFX 50R mit CZJ Flektogon 4/50.

Bilder wie die hier gezeigten kann man überall in Norddeutschland finden. Man muss nur aufpassen, aus dem Auto springen und ein paar Meter laufen. Ich mache derartige Bilder bevorzugt in der Gegend um Eickenrode  herum, weil das für mich am leichtesten zu ereichen und die Landschaft sehr typisch für die gesamte Region ist. Wer mit dem Finger über eine Landkarte fährt, sieht das deutlicher.

Gewimmel. Fujifilm GFX 50R mit CZJ Flektogon 4/50.

Mal eine kleine Galerie als Versuch:

Zur Technik: Die Kamera war meine Fujifilm GFX 50R. Objektive waren Zeiss Jena Biometar 4/50 und ein Pentax 645A 3,5/135mm. Die Belichtungszeiten lagen meistens um eine Sekunde herum. Die gewählte Blende meistens bei 11. Nacharbeit in Capture One 20: Anpassung der Farbtemperatur, Kontraste, Tonwerte usw.

…und noch einen zum Abschluss:

Wiese bei Eickenrode. Mit der Fujifilm GFX 50R und einem CZJ 4/50.

Das war es dann vorerst mal.

Ein wichtiger Rat zum Schluss: Lasst euch nicht wegen des hoplrigen Impfstarts verrückt machen, haltet die Corona- Sicherheitsregeln ein, lasst euch möglichst bald impfen und bleibt gesund.

Mal wieder Harz und ein paar andere Gedanken

Am Okerstausee. Fels, was sonst auch. Mit dem Pentax 645A 3,5/150. Blende war 22.

…mal wieder an der Okertalsperre gewesen sind wir auch noch. Man ist immer noch dabei, das Gewicht des Kits abzuloten und mit weiteren Linsen zu experimentieren. Im Moment ist das 2,8/120er Biometar mein aktueller Favorit, der hier aber nicht zum Einsatz gekommen ist. Die Brennweite passte gerade nicht zu den Motiven.

Am Okerstausee. Fels, was sonst auch. Mit dem Pentax 645A 3,5/150. Blende war 22.

So weit, so gut. Wenn man schon nicht in die USA kann, wie es eigentlich geplant war, dann muss man sich vorerst auf den Harz beschränken und versuchen, das beste daraus zu machen.

Geistiger Ausflug

Bisher gibt es aber diese Planungen:

  • Die nächste Tour findet erst statt, wenn das Coronavirus unter Kontrolle ist.
  • Zudem ist ein funktionierender Impfstoff mindestens wünschenswert.
  • Gleiches gilt auch für die Einreisebedingungen. Es muss überhaupt erst einmal möglich sein, wieder in die USA einzureisen.
  • Gedacht ist auch daran, nicht mehr nach Los Angeles zu fliegen, sodern über einen anderen Flughafen einzureisen, um Zeit zu sparen. SFO liegt z.B. näher an meinen Anlaufstellen und den Besuch meiner Leute kann ich auch in die Mitte der Tour legen.

Besucht werden sollen nach bisheriger Planung:

  • Noch einmal Death Valley.
  • Endlich mal gute Bilder vom Mono Lake.
  • Red Rock in Kalifornien.
  • Endlich mal der Kings Canyon südlich von Yosemite.
  • Yosemite selbst.
  • Ein paar Ecken an der Westküste, die nördlich Montereys liegen.
  • Meine Bekannten in der Gegend um Hemet und Barstow.
  • Route 66. Von Dagett bis mindestens Flagstaff.

Diese Liste ist übervollständig. Etliches wird auch nicht stattfinden, weil die Zeit nicht dafür reicht und anderes vielleicht ein bisschen intensiver stattfinden. Wie gehabt, sind das Dinge, die sich vor Ort entscheiden.

Am Okerstausee. Fels, was sonst auch. Mit dem Pentax 645A 3,5/150. Blende war 22.

Eine denkbare Ausweichmöglichkeit wäre noch Kanada, das auch mit sehr spannenden und schönen Landschaften aufwarten kann und das zumindest derzeit kein Risikogebiet ist. Einreisen kann man dort momentan aber auch nicht. Geplant war meine USA- Tour eigentlich für Oktober 2020. Für Kanada ist es dann schon zu kalt und daher wird das Ganze halt verschoben. Auch hier wäre mein Favorit der Westen; hier ist die Rede von British Columbia, Alberta und Sasketchewan. Das muss sich aber erst noch zeigen. Ich weiß z.B: noch nicht, wie teuer das überhaupt werden würde und vor allem auch nicht, wie ich dort reise. Gerade dort kann ein Wohnmobil eine interessante Alternative sein; auch wenn ich das erst für meinen Ruhestand und eine deutlich ausgedehntere Tour geplant habe. Das muss allerdings erst ausgelotet werden.

Am Okerstausee. Fels, was sonst auch. Mit dem Pentax 645A 3,5/150. Blende war 22.

Ein bisschen deprimiert mich das Ganze zwar, aber wenn man darüber nachdenkt, wie das Krisenmanagement anderswo nicht funktioniert, kann man sich hierzulande noch glücklich schätzen. Aber wo es endet, muss sich auch bei uns noch zeigen.

Zur Technik: Aufgenommen habe ich alle Bilder mit ISO 100 und der kleinsten beim 150er Pentax vertretbaren Blende. Das war 22. Die Verschlusszeiten lagen zwischen 1/15tel und einer halben Sekunde. Nacharbeit(Schärfen, Tonwertanpassung uns so) und Verkleinerung wie derzeit immer in meinem derzeitigen Liebling Capture One 20.